Die Blechtrommel

Noch immer gehört Volker Schlöndorffs kongeniale Adaption des Günter-Grass-Romans zum besten, was das deutsche Kino hervorgebracht hat. Die Geschichte um den kleinen Oskar Mazerath, der bereits im zarten Alter von drei Jahren die Verlogenheit des Kleinbürgertums entlarvt und daraufhin beschließt, nicht mehr zu wachsen, kann man - einmal gesehen oder gelesen - nie wieder vergessen.

Detailgetreu wird von einer Zeit des Unschuldsverlusts erzählt, beginnend in Danzig Ende der 20er Jahre bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten. Die Weimarer Republik als miefiger Hort der Verklemmung und als Tor zur adoleszenten Erotik - brillant werden Lebeschön und Führertrunkenheit der Deutschen skizziert. Hier stimmt einfach alles: grandiose Darsteller, außergewöhnliche Vorlage, strenge erzählerische Rhythmik, hervorragende Kamera und verblüffende Authentizität. Dafür gab es dann auch 1980 den OSCAR.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.

BRD/F 1978, 145 min
Label: Kinowelt HE

Genre: Literaturverfilmung, Tragödie, Erwachsenwerden

Darsteller: David Bennent, Katharina Thalbach, Mario Adorf, Angela Winkler, Daniel Olbrychski, Charles Aznavour,

Stab:
Regie: Volker Schlöndorff
Drehbuch: Günter Grass