Originaltitel: LONDON TO BRIGHTON

GB 2006, 83 min
Label: Ascot

Genre: Drama

Darsteller: Lorraine Stanley, Georgia Groome

Regie: Paul Andrew Williams

London To Brighton

Sie sieht gar nicht gut aus. Die Klamotten zerschlissen, die Haut aufgekratzt, das Auge geschwollen. Die Hure Kelly ist auf der Flucht, an ihrer Seite die erst 12jährige Joanna. Kelly hat ihr beigestanden, als sich ein Päderast an dem Kind vergehen wollte. Dabei hat Kelly Joanna überhaupt erst in diese Situation gebracht. Denn Geld brauchen sie beide, das Leben meint es derzeit nicht gut mit ihnen. Und weil der Schänder auch noch der Vater eines undurchsichtigen Typen aus der Unterwelt ist, wird der Ausflug ans Meer keine klassische Urlaubsreise ...

Hier wird rein gar nichts romantisiert, Regisseur Paul Andrew Williams taucht ganz tief ein ins Nuttenmilieu, nirgends ein Pretty-Woman-Touch, dafür eher nackte Angst und pure Verzweiflung. Williams erzählt von der Hierarchie im Rotlichtgeschäft, denn auch hier ist der Sanftere das Opfer, und mit geschickt geschnittenen Rückblenden gelingt ihm eine durchweg berührende Rekonstruktion einer großen Ekelhaftigkeit. Auch wenn das Ende kraß, aber irgendwie gerecht ist, bleibt - vielleicht auf Grund des nüchternen Erzählstils - beim Betrachter dennoch eine gewisse Ratlosigkeit zurück.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.