Originaltitel: POISON

USA 1990, 85 min
Label: Alamode

Genre: Drama, Experimentalfilm, Schwul-Lesbisch

Darsteller: Larry Maxwell

Regie: Todd Haynes

Poison

Hier zeigt sich der wahre Wert des Mediums: verschollen geglaubte Debüts wie dieses sind wieder zugänglich, mit Untertiteln, ohne eine oft sinnentstellende Synchronisation. POISON ist ein Film, der quasi drei Geschichten erzählt: die vom unglücklichen Wissenschaftler, der am menschlichen Sexualtrieb forscht, eine von der Liebe unter Knastbrüdern, die sich als erotische und genau entsprechende Reminiszenz an Genets geniales "Tagebuch eines Diebes" erweist und schließlich die Geschichte um den kleinen Richie, der erst seinen brutalen Vater erschießt und dann komplett entschwindet.

Eine faszinierende Mixtur aus Dokfilm, Fifties-Trash und theatralischen Spielereien um Macht und Anziehung. Hauptthema ist aber immer das Anderssein, dem Haynes große Sympathie entgegenbringt. Das wird auch in dem beigefügten Kurzfilm DOTTIE GETS SPANKED deutlich. Der kleine Steve interessiert sich für die TV-Serie "Dottie", was ihm den Ruf einbringt, ein Feminino zu sein. Doch Steve hat einen Traum ... Einer der schönsten Kurzfilme des queer cinema überhaupt!

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.