Originaltitel: SELON CHARLIE

F 2006, 111 min
Label: Constantin

Genre: Drama

Darsteller: Jean-Pierre Bacri, Vincent Lindon, Benoît Magimel, Benoît Poelvoorde

Regie: Nicole Garcia

Selon Charlie

Die musikalische Klammer um dieses melancholische Werk bildet einer dieser unvergleichbar gepreßt vorgetragenen Nick-Cave-Songs, "God Is In The House". Was hier schon mal nicht stimmen kann, denn die Menschen in Nicole Garcias sanft dahin erzähltem Mosaik sind ziemlich allein, sie tragen Geheimnisse und jede Menge Lügen mit sich herum. Der kleine Charlie, durch dessen Blick etwas bemüht die Episoden verbunden werden, ist immer dabei, wenn sein Vater die Gattin betrügt, ausgerechnet mit der Frau von Charlies ahnungslosem Lehrer. Der hatte einst den Sprung zu einer wissenschaftlichen Karriere vertan und kriegt nun seine Chance.

Vielleicht ist es ein bißchen viel, was Garcia da zu verknüpfen versucht in diesem prominent besetzten Spiel um alte Feind- und Seilschaften, um neu aufflammende Liebe, ums Erwachsenwerden und korrumpierbare Bürgermeister. So spielt sie ein bißchen MAGNOLIA und verliert dabei manchen Erzählstrang aus dem Blick. Bis dies ihr kurz vor dem wohlwollenden Schluß wieder einzufallen scheint ...

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.