Originaltitel: SUGAR

Kanada 2004, 78 min
Label: GMfilms

Genre: Drama, Erwachsenwerden, Schwul-Lesbisch

Darsteller: Brendan Fehr, Andre Noble

Regie: John Palmer

Sugar

Der Einstieg ist hübsch: Cliff schaut seinem Kumpel beim Knutschen mit einem Mädchen zu, geht um die Ecke und holt sich einen runter. Der Junge wird flügge, der Knabe zum Mann und exakt heute 18. Zuhause ist er unleidlich, und ausgerechnet die kleine Schwester hat die Lösung: trink’ Wodka, gönn’ dir einen Joint und hab’ Sex! Also zieht der hübsche Bub los ...

Da dieser Film auf Erzählungen von Bruce La Bruce basiert, darf man einige grob geschliffene Elemente des Schwulenpunkkinos erwarten. So landet Cliff flott in der Drogen-, Transen- und Stricherszene Torontos, verliebt sich in den Hustler Butch, der ihn zu Absurdem - eine witzig gefilmte Wichsszene beim Cornflakesfrühstück - und fast ins Verderben verleitet: vor einem Kunden wird er von Butch vergewaltigt. Dies ist nicht die letzte schmerzliche Erfahrung, doch am Ende wird Cliff von der Tragödie des Freundes profitieren: als geprüfter, reifer und weiter flirtender Jungmann. Traurig, daß der vielversprechende Andre Noble kurz nach Drehende mit 25 Jahren an einer Vergiftung starb.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.