The Astronaut’s Wife

Nach einem Zwischenfall während einer Reparaturmission im All erscheint der Astronaut Spencer Armacost sonderbar verändert. Seine Frau Jilian behandelt er eher kühl, der Tod seines Co-Workers und der Selbstmord von dessen Ehefrau berühren ihn kaum. Eine ungleich wichtigere Aufgabe hält ihn im Bann: Jilian trägt seine in einer absurden Szene gezeugten Zwillinge in sich. Ihre wachsende Furcht vor Spencer und ihre seelischen Qualen bringen sie allmählich der Wahrheit näher. Und einem allzubekannten Ende. Der Film THE ASTRONAUT«S WIFE brütet seinen Psychothrill in der Gegenwärtigkeit des Alltäglichen aus. In der Vermutung des Unglaublichen, im Umschlagen absoluten Vertrauens in totale Angst. Um dieses Motiv baut er die außergewöhnliche Story über den von einer fremden Lebensform besessenen und getriebenen Astronauten.

Visuell bestechend (in Ausstattung und Look dem Film GATTACA ähnlich), beklemmend nah an den Darstellern und eingewoben in düstere Musik hätte THE ASTRONAUT«S WIFE ein vorzüglicher, spannender Horrorthriller werden können. Nur schade, daß die zu einfach ausgeführte Geschichte der übermächtigen Gewalt und Genialität der Bilder nicht standhält. Das Bild ist dem Wort überlegen, ein Manko, das sich auf den gesamten Film niederschlägt. Die optische Überinszenierung wirkt wie pure Verschwendung. Ein gutes Drehbuch, das Herz einer jeden Produktion, fehlt spürbar. Den Film stuft das leider hinab auf Unterhaltungskino ohne Nachhall.



[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.

Originaltitel: THE ASTRONAUT«S WIFE

USA 1999, 109 min
Label: Concorde HE

Genre: Science Fiction

Darsteller: Johnny Depp, Charlize Theron, Joe Morton, Clea Duvall

Regie: Rand Ravich