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The Boys In The Band

Daß der Film einst polarisierte unter den Schwulen, kann man sich gut vorstellen, nicht allen gefiel, daß eben auch Gays verbittert, promisk, einsam und rassistisch sein können. Doch der Film beginnt erst einmal amüsant, als die einzelnen Figuren eingeführt werden, die zu Harolds Geburtstagsparty auf einer tollen New Yorker Terrasse zusammenfinden. Die Tunte mit rasiertem Pudelchen und gebrochenen Handgelenken, der untreue Vielficker, der gescheiterte Familienvater, der Kirchentreue mit Seidenschal. Und dann schlägt Alan auf, der einzige Hetero.

Das süßsaure Geschwätz übers Altwerden ist wirklich witzig, die Sprache derb, der Umgang ein herzlich-rauher. Doch dann dreht sich der Tuntenstadl, als erst eine Keilerei ausbricht und schließlich ein perfides Telefonspiel erdacht wird. Die Theaterherkunft sieht man, das paßt auch, hat Polanski ja beim GOTT DES GEMETZELS auch nicht anders gemacht. Friedkins Frühwerk ist ein brillant geschriebener und getimeter Essay über Ehen, Neid und andere Lebenslügen, zudem ein auch nachdenklich stimmender: zehn Jahre vor AIDS, die sorglose Badehauszeit, der bald große Düsternis folgen sollte. Welcher auch ein Großteil des damaligen Casts zum Opfer fiel. Da paßt der Harper’s Bizarre Klassiker „Anything Goes“ auf schmerzvoll-zynische Weise perfekt.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.