Originaltitel: LE COMTE DE MONTE-CRISTO
F 2024, 178 min
FSK 12
Verleih: Capelight
Genre: Literaturverfilmung, Drama, Historie
Darsteller: Pierre Niney, Anais Demoustier, Laurent Lafitte, Julien de Saint Jean
Regie: Matthieu Delaporte, Alexandre de la Patellière
Kinostart: 23.01.25
Eigentlich kann es nur einen geben! Und das gilt nach mehr als 30 Verfilmungen und Serienfassungen des Werkes von Alexandre Dumas noch immer: Jean Marais! Schön und stolz, versiert hinterm Degen und sicher auf dem Roß, männlich und verletzbar und von geradewegs edler Anmut ... Und mit über 40 war er in den 50er-Jahren auch reif genug für die gewissermaßen Doppelrolle des erfolgreichen und kurz vor seiner Vermählung mit der Katalanin Mercédès stehenden Seemannes Edmond Dantès und des späteren Grafen von Monte Christo. Nun spielt Pierre Niney den Klassiker, und er macht es wirklich gut! Sicher, etwas weicher in den Zügen, aber durchaus mit beinahe an Marais gereichender Physis und sowieso mit aller Entschlossenheit, die die vielleicht saftigste Rachegeschichte der Literatur und des Kinos einfach braucht. Und Niney steht für mehr Jugendlichkeit, was sicherlich auch den gigantischen Erfolg an der französischen Kinokasse erklärt.
Dantès wird Opfer eines Komplotts, aus Neid hinsichtlich seines privaten Glücks zur schönen Mercédès und dem nahenden Aufstieg zum Kapitän wird ihm ein Strick gedreht und ihm nachgesagt, ein bonapartistischer Agent zu sein. Dem höchst intriganten Verrat aus engstem Kreise folgt der Kerker, später die sensationelle Flucht, Dantès kommt durch einen Mitinsassen zu unfaßbarem Reichtum und kehrt unkenntlich gemacht als wohlhabender Graf nach Marseille zurück mit einem sehr konkreten Plan: Revanche!
Keine Frage, es braucht die drei Stunden, um die komplexe Geschichte auf die Leinwand zu bringen, bei Marais war es auch ein Zweiteiler, und auch wenn beim Beau Jean die Fecht- und Reit-
szenen opulenter ausfielen, ist der neue Graf in jeder Hinsicht astreines Kino, aufwendig inszeniert und angemessen modern erzählt, ohne dem plumpen Zeitgeist auf den Leim zu gehen. Mitreißend ist das Erzählen dieser leidenschaftlichen Geschichte vom vorerst bebenden zum blutenden und schließlich vergifteten Herzen, aus Freundschaft und Liebe wird grenzenlose Wut, unfaßbare Enttäuschung gebiert eiskalte Vergeltung. Durch das strukturierte Erzählen in dramaturgisch gefaßte Kapitel und die Wucht der Geschichte, die aus einem loyalen, aufstrebenden Mann einen durchaus verhärteten Typen macht, bekommt auch die Neuverfilmung etwas Opernhaftes, weshalb es auch dieses Mal trotz aller ganz klar verteilten Sympathien keine sterile Heldengeschichte wird.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.
Cinestar: 19:30
Passage Kinos: 14:15
Schauburg: 17:00
Cinestar: 19:30
Regina Palast: 17:00
Cinestar: 19:30
Passage Kinos: 14:15
Regina Palast: 17:00
Schauburg: 19:00
Cinestar: 19:30
Passage Kinos: 14:15
Regina Palast: 17:00
Alle Angaben ohne Gewähr!