Originaltitel: DREAM SCENARIO

USA 2023, 102 min
FSK 12
Verleih: DCM

Genre: Mystery, Horror, Komödie

Darsteller: Nicolas Cage, Lily Bird, Julianne Nicholson

Regie: Kristoffer Borgli

Kinostart: 21.03.24

1 Bewertung

Dream Scenario

Alptraum mit Zebras und Nicolas Cage

Warum sieht das Zebra so aus, wie es aussieht? Also viel zu auffällig, um in der Savanne nicht aufzufallen, etwa dem Löwen, der gern Zebras frißt. Woran liegt das? Ein Lapsus der Evolution?

In DREAM SCENARIO beantwortet diese Frage der Evolutionsbiologe Professor Matthews seinen Studenten. Und spricht, wenn er vom Zebra spricht, durchaus auch von sich. Vom Verschwinden in der Herde, in der Unauffälligkeit. Im Berufsleben wie auch als Familienvater ein Prototyp der Durchschnittlichkeit, wird Matthews dennoch zum Star. Denn was mit dezenten Irritationen beginnt, wird bald zur Gewißheit: Prof. Matthews taucht aus unerklärlichen Gründen in den Träumen anderer Menschen auf; in den Träumen völlig verschiedener, ihm oft auch völlig fremder Menschen. Ein Mysterium, das zum Medienhype wird.

DREAM SCENARIO ist das Hollywood-Debüt des Norwegers Kristoffer Borgli und sieht erfreulich wenig nach Hollywooddebüt aus. Das heißt, der Film bleibt eigen auffällig, grast abseits der Herde und erzählt eine Story, die als amüsant-satirisches Gedankenspiel beginnt und in einem Alptraum endet. Der hat entschieden tragikomische Züge – und die des Horrors ebenso: Verursacht Matthews seinen Träumern anfänglich noch wohlige Gefühle, folgen bald zunehmend Horrorvisionen. Mit fatalen Folgen für den armen Professor.

Womit man beim eigentlichen DREAM SCENARIO-Clou wäre: Bei Nicolas Cage als Matthews. Zeigt doch der gute alte Over-acting-B-Film-Hero in dieser Rolle eine erstaunlich zurückgenommene, diffizile Charakterstudie. Ist notwendig gewichtig (heißt: erdend) in dieser schön fies abgehobenen Geschichte; ist der bestmögliche aller (Alp-)Traummänner!

[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.