Originaltitel: ONE NIGHT AT McCOOL`S

USA 2000, 93 min
Verleih: Constantin

Genre: Komödie

Darsteller: Liv Tyler, Matt Dillon, John Goodman

Regie: Harald Zwart

Kinostart: 26.04.01

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Eine Nacht bei McCool’s

Schwarze Komödie um männliche Triebe

Jewel ist ein echtes Biest! Gut gebaut und naiv-charmant verführt sie fremde Männer, um diese am nächsten Morgen mit ihrem Partner auszurauben. Als sie eines Nachts mit dem Barkeeper Randy anbändelt, verliebt sie sich jedoch tatsächlich in ihn. Daraufhin verrät sie ihren Raubkumpanen, und in einer Affekthandlung erschlägt Randy den Fremden. Fortan hat er es nicht nur mit der Polizei sondern auch dem höllischen Weib zu tun!

Detective Dehling, der den Fall untersucht, verliebt sich - bereits beim ersten Verhör - in die bezaubernde Jewel, genauso wie Randys Cousin Carl auf einer Gartenparty. Langsam aber sicher spinnt die hübsche Verführerin ein Netz aus Liebe und Intrigen, um durch die drei Liebhaber ihren Traum vom eigenen Haus samt technischer Ausstattung zu erreichen. Zwei Schneekugeln, eine Leiche und einen blutigen DVD-Player später, findet sich Dehling bei der Beichte, Carl bei seiner Therapeutin und Randy bei einem Profikiller wieder. Alle versuchen, auf ihre Art einen Weg aus dem Dilemma zu finden.

Die von Michael Douglas produzierte Komödie kann mit einem echten Staraufgebot und vielen wirklich tollen Szenen aufwarten. Liv Tyler mimt die sexy Hexe, die die schwanzgesteuerten Männer verführt. Dazu Douglas selbst als Bingo spielender Killer, der für ein grandioses Finale sorgt. Obwohl sich der Plot ein wenig langatmig anläßt - spätestens wenn alle drei Männer von Jewel berichten, bleibt kein Auge trocken. Für Randy spielt sie einfach die liebe Hausfrau, Carl bietet sie eine Flucht aus der langweiligen Ehe, und für Dehling ist sie die Frau seiner Träume. Kein Wunder, daß sich die Männer in die lächerlichsten Kostüme werfen, um der Angebeteten zu gefallen. Alle stellen sie in ihrer persönlichen Lebensgeschichte als makellose Göttin dar - ohne zu ahnen, was wirklich hinter Jewel steckt.

Neben der brillanten Besetzung entwickelt der Film einen selten erlebten humorigen Einfallsreichtum. Egal welche Klischees, sexuelle Neigungen oder amerikanische Lebensweisen - alles wird respektlos veralbert und später über den Haufen geschossen.

[ Jan Berger ]