Originaltitel: HOLLOW MAN

USA 2000, 110 min
Verleih: Columbia

Genre: Horror, Trash

Darsteller: Kevin Bacon, Elisabeth Shue, Josh Brolin

Regie: Paul Verhoeven

Kinostart: 12.10.00

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Hollow Man

Mutig, trashig, genial

Zynisch, sexy, arrogant aber eben genial. Sebastian Caine, selbstverliebter Wissenschaftler, strotzt vor Ehrgeiz, bekam er doch von der Regierung den streng geheimen Auftrag, Seren zu entwickeln, die Menschen unsichtbar und später wieder sichtbar machen können. Bisher läuft alles bestens, an zahllosen Tierversuchen wurde der Stoff erfolgreich und ohne Komplikationen getestet. Doch Caine erzählt dem Pentagon nicht die ganze Wahrheit über den Stand der Forschungen, da er befürchtet, das Projekt nach Abschluß entzogen zu bekommen. Caine weist sein Team ein, daß er jetzt den Test am Menschen machen möchte und den idealen Probanden dazu auch schon gefunden hat: er selbst wird verschwinden.

Der erste Schritt glückt bestens, und Sebastian löst sich unter den Augen seiner Kollegen auf. Als sie sich an den Versuch der Rematerialisierung machen, gibt es Probleme. Sebastian muß unsichtbar bleiben. Dieser Zustand macht ihn zunehmend aggressiver, und was er als Unsichtbarer über ihm Nahestehende alles erfährt, gefällt ihm nur mäßig. Er tickt völlig aus....

Dieser Mann hat es einfach drauf. Paul Verhoevens Filme sind unverwechselbar, sie tragen die Handschrift eines Meisters. Auch hier schert sich Verhoeven nicht um Genre-Konventionen, sondern fährt nach einer stilisiert-seriösen Einstimmung in diesem Spektakel die eher trashige Tour. Ihm gelingt es, durch die allgegenwärtige mögliche Präsenz des durchgeknallten Unsichtbaren eine unangenehme Spannung zu erzeugen. Verhoeven bettet seine schaurig erzählte Horror-Mär in nie dagewesene Spezialeffekte und - das unterscheidet ihn von einigen seiner Kollegen - entwickelt in den abstrusesten Situationen deftig-makaberen Humor. Und wenn die wunderbare Elisabeth Shue am Ende noch Sätze wie "Scher dich zur Hölle, Wichser" sagen darf, dann hüpft des Trashhorrorfantasyherz im Dreieck.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.