Originaltitel: ONCE UPON A TIME IN MEXICO: DESPERADO 2

USA 2003, 97 min
FSK 18
Verleih: Buena Vista

Genre: Action, Drama

Darsteller: Antonio Banderas, Johnny Depp, Willem Dafoe, Mickey Rourke, Salma Hayek

Stab:
Regie: Robert Rodriguez
Drehbuch: Robert Rodriguez

Kinostart: 25.09.03

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Irgendwann in Mexico

Spiel noch mal das Lied vom Tod

Zeit für einen kleinen Flashback: Vor einigen Jahren bereiste Antonio Banderas als DESPERADO rachedurstig die Pampa, sühnte den Mord am vergötterten Weib und gewann Salma Hayeks Zuneigung. Natürlich betteln solche Geschichten zwingend um Fortsetzung. Wohlan denn, Vorhang auf.

Mittlerweile hat’s Mexiko echt schlimm erwischt: Drogenbaron Barillo will den Präsidenten stürzen, benötigt dazu jedoch Unterstützung seitens General Marquez, welcher wiederum Sands, hauptberuflich korrupter CIA-Agent, in tiefer Männerfeindschaft verbunden ist. Alles klar? Der zwielichtige Geheimdienstler heuert nun zwecks Beseitigung des Generals unseren Helden El Mariachi an – immer noch ein Sanges- und Gitarrenzupftalent vor dem Herrn, außerdem weiterhin auf Vendetta aus, da Geliebte Nummer 2 ebenfalls grausam verschied. Laßt das Gemetzel beginnen!

Ziemlich verwunderlich, wie wenig Aufmerksamkeit den früheren Hauptdarstellern Banderas und Hayek zukommt. Ihre Leinwandzeit ist sozusagen auf ein nötiges Minimum beschränkt, die richtige Show gehört dem restlichen Ensemble, welches sich allerdings durch Hochkarätigkeit auszeichnet. Sogar Mickey Rourke wurde überredet, seine Gruft zu verlassen. Abgesehen von diesem Coup blitzen aber wirkliche Coolness, fieser Humor oder Ironie nur selten auf, selbst Enrique Iglesias’ Besetzung als Killer-Kumpan fällt wohl eher unter unfreiwillige Komik. Fast verbissene Ernsthaftigkeit schreit auch aus den absurd brutalen Gore-Einlagen: Blut ist ein besonderer Saft? Von wegen! Es fließt beliebig und sinnfrei bis zum Ekelhaften – wer schon länger davon träumte, mal tief ins Innere menschlicher Knie bzw. entleerter Augenhöhlen zu blicken, sei zum zivilen Preis der Kinokarte herzlich dazu eingeladen!

Zwar möchte man ja nicht gleich mit der moralischen Keule fuchteln, dennoch bleibt fraglich, was das eigentlich (sein) soll. Locker inszeniertes, finsteres Erwachsenen-Entertainment? Netter, millionenschwerer Trash? Selbstzweckhafter cineastischer Sondermüll? Die Antwort finden Sie wie gewohnt im Filmtheater Ihres Vertrauens.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...