D 2023, 109 min
FSK 12
Verleih: Salzgeber

Genre: Drama, Schwul-Lesbisch

Darsteller: Fabian Stumm, Knut Berger, Anneke Kim Sarnau, Marie-Lou Sellem, Ernst Stötzner, Godehard Giese, Ruth Reinecke

Regie: Fabian Stumm

Kinostart: 18.01.24

Noch keine Bewertung

Knochen und Namen

Schau, das Spiel!

Es mutet an wie Film im Film, Klappe, die x-te! Boris probt für Dreharbeiten, Jonathan schreibt an einem Roman. Für beide geht es seit Jahren beruflich und privat um die großen Themen wie Leben, Lieben, Sterben, und es gibt durchaus erste Verwitterungen. Fabian Stumm, der echte Regisseur, ist zudem selbst Schauspieler und Autor, KNOCHEN UND NAMEN sein Langdebüt.

Man mag also an einen nächsten deutschen Befindlichkeitssprechfilm denken, aber hinter den Wänden dieser Fassade wird lustvoll agiert, sind Bilder sorgfältig komponiert, gibt es zu lächeln. Schon der Beginn! Ein Bettgespräch zwischen den Männern kulminiert, weil Jeanne, die französische Regisseurin von Boris’ nächster Arbeit, gern eine Großaufnahme mit seinem unverhüllten Geschlechtsteil versehen hätte. Für Jonathan ist es absolut undenkbar, daß sein Partner da freiwillig mitmacht. Er jedenfalls würde es niemals tun, vor einer Kamera, nee! Als er dann aus dem Bett steigt, hat er zwar ein T-Shirt an, aber keinen Slip …

KNOCHEN UND NAMEN wird fortan zu einer nicht abwertend gemeinten Girlande einzelner Szenen an Orten, gern in Räumen. Bäume ausreißen will dieses Stück nicht, nur mit Anspruch unterhalten. Zwei Kinder tauchen auf, Familiensituationen erweitern wie beiläufig die Perspektive auf Mütter, Väter, Geschwister, Dialogsätze wie „Du machst was mit mir!“ flattern für Boris aus seinem Skript in den Alltag, während sich Jonathan in die Recherche begibt und sich in einer von Anneke Kim Sarnau fulminant gespielten Cafészene genauso beeindrucken läßt wie der Zuschauer.

Überhaupt lohnt sich vorab der Blick in die Darstellerriege, denn es gab hier schlichtweg keine Zufälle.

[ Andreas Körner ]