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Ma mère

Die große Isabelle Huppert und der bezaubernde Louis Garrel spielen Mutter und Sohn, die einander inzestuös zugetan sind. Hélène verdient ihr Geld mit sexuellen Orgien, mitunter lesbischen Ausschweifungen, und der 17jährige Pierre wird in diesen Sog durch den Einfluß seiner egoistischen, in blinder Liebe vergötterten Mutter unaufhaltsam hineingezogen. Zwischen den beiden beginnt ein immer gefährlicheres Spiel, das den Ödipus-Mythos und die Konsequenz von Liebe bis zum Äußersten seziert.

Herb. Brutal. Unbequem. Die Begegnung zwischen Georges Bataille, dem skandalumwitterten Autor der Vorlage, und dem 33jährigen Regisseur Christophe Honoré hat funktioniert und ergibt alles andere als einen liebenswerten oder züchtigen Film.

Honoré geht es dabei weniger um drastische Darstellungen, auf die dennoch nicht verzichtet wird, vielmehr inszeniert er diese unheilvolle Liaison als sperriges Antikino, als eine mutige und grenzüberschreitende Performance zweier brillanter Mimen.

Originaltitel: Ma mère

F 2003, 100 min

Genre: Drama

Darsteller: Isabelle Huppert, Louis Garrel, Emma de Caunes, Joana Preiss

Regie: Christophe Honoré