Originaltitel: MR. & MRS. SMITH

USA 2005, 120 min
Verleih: Kinowelt

Genre: Action, Komödie

Darsteller: Angelina Jolie, Brad Pitt, Kerry Washington, Adam Brody, William Fichtner

Regie: Doug Liman

Kinostart: 21.07.05

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Mr. & Mrs. Smith

... im Rosenkrieg mit scharfen Waffen

Sollten sich denn sämtliche Boulevardblätter so sehr verraschelt haben? Angelina Jolie, Brad Pitt und gar kein Sex!? In diesem Film jedenfalls wollen uns zwei der postertauglichsten Vertreter des US-amerikanischen Kassenadels zunächst damit amüsieren, daß sie als Ehepaar Schmidt genau wie all die Meyers und Schulzes eine waschechte Liebesflaute durchsegeln. Doch Hollywood stellt sich für Popcorn-süffige Unterhaltung nicht nur auf den Kopf. Es wackelt auch mit den Beinen. So mögen Jane und John Smith sich und dem Ehetherapeuten hier noch so viel Totalnormalität vorspielen - solche Stars läßt keine Großproduktion einfach in einer durchschnittlichen Vorstadtexistenz vergammeln.

Die beiden haben sich nämlich beim Kennenlernen verschwiegen, daß sie auch beruflich zusammenpassen wie zwei alte Latschen: Jane und John sind Profikiller. Gut, man hätte so was ahnen können, damals in Kolumbien, als sie sich auf der Flucht vor der Polizei in die Arme liefen. Jetzt aber sind die beiden ausgerechnet aufeinander angesetzt worden, die falschen Identitäten geplatzt, der Witz ist raus ... und hält sich ganz schön lange gar nicht so schlecht. Mr. Smith putzt seine Knarren, Madame wetzt das Mordbesteck, und alle sind froh, daß diese Frau aus der Küche wegbleibt, weil ihre Talente eindeutig woanders liegen.

Es wird geballert, gekillert und geprügelt, erst gegen- dann miteinander. Und selbstredend belebt sich bei Herrn und Frau Schmidt das erotische Verlangen, weil ja kaum etwas so sexy macht, wie eine dicke Wumme (in Killerkreisen, versteht sich). Diese Erotik, vorgetragen mit hübschem Augenzwinkern und nicht zu verwechseln mit irgendwelcher Schauspielkunst, ist dann auch das Pfund, mit dem hier ausgiebig gewuchert wird. Wenn man das bei zwei so tadellos gebauten Prominentenkörpern überhaupt sagen darf.

Ein bißchen zu mager geriet allerdings die Geschichte. Kein Wunder also, daß es sie dem in Fahrt gekommenen Starvehikel irgendwann aus dem Kofferraum weht. Regisseur Doug Liman hat das gesehen, ist stehengeblieben - und beginnt aus Verlegenheit wild um sich zu schießen. Aber dafür ist er ja da, der große Kinomaschinenpark für die noch größere Action, mit dem hier im Übrigen durchaus versiert gespielt wird.

[ Sylvia Görke ]