Originaltitel: PETER PAN

USA 2003, 113 min
Verleih: Columbia

Genre: Action, Fantasy, Kinderfilm

Darsteller: Jeremy Sumpter, Jason Isaacs, Rachel Hurd-Wood, Ludivine Sagnier

Regie: P. J. Hogan

Kinostart: 01.04.04

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Peter Pan

Nimmerland im neuen Gewand

Noch weiß sie nichts von Nimmerland. Wendy Darling ist beinahe eine Frau, entsprechend möchte Tante Millicent sie auch erziehen. Aber Wendy erzählt ihren Brüdern John und Michael lieber vom einhändigen Piraten Hook, von Indianern und wilden Kämpfen. Wenn sie wüßte, daß alles wahr ist ... Eines Abends schwebt ein Junge in ihr Zimmer und möchte sie mitnehmen, in eine Welt ohne Erwachsene, einen Ort voller Abenteuer. Feenstaub wirbelt durchs Kinderzimmer, und schon fliegen die Geschwister über den Dächern Londons. Quer durch Milchstraßen und kosmischen Staub. Hin zum Nimmerland.

1953 hatte Disney Peter Pan zum Trickfilmhelden gemacht, in einem der erfolgreichsten Streifen der Animationsfabrik. Es folgten Steven Spielbergs Fortführung des Mythos mit HOOK und ein animiertes Sequel. Bei der ausreifenden Tricktechnik und Hollywoods augenscheinlichem Mangel an frischen Geschichten war eine Reanimation zu erwarten. 50 Jahre nach dem Kinodebüt des spitzohrigen Knaben hat ihm der Australier P. J. Hogan mit einem Kraftakt zum Realfilm verholfen. Es scheint, als habe die zeitlose Fabel vom ewigen Lausbuben nur darauf gewartet, der neuen Generation erzählt zu werden.

Nimmerland ist ein traumhafter Fleck, die Blumen sind bunter als anderswo, der Himmel blauer. Peter und seine Gang, die verlorenen Jungs, leben sorglos inmitten von Elfen, Indianern ... und Piraten. Doch dunkle Wolken ziehen auf, Captain Hook will Rache. Erzrivale Peter brachte den Piratenkapitän einst um die rechte Hand, und dafür soll er nun büßen. Hook überredet Peter Pans Gefährtin Tinkerbell zum Verrat, nimmt die verlorenen Jungs samt Wendy gefangen. Ein erbitterter Kampf entbrennt.

Der Plot orientiert sich am Original, doch der Tonfall hat sich geändert. Ernster und düsterer als bei Disney nimmt sich Hogan der metaphorischen Geschichte an. Es wird gekämpft und gestorben, verraten und geliebt, man trennt und versöhnt sich. Mit dem Fokus auf Wendy und Peter - dem Mädchen, daß zu erwachsen ist und dem Jungen, der es nie werden will - bleiben Nebenfiguren im Hintergrund. Tempo und Spannung profitieren jedoch davon. Gebannt tauchen wir in die Märchenwelt ein und lassen uns entführen, zum zweiten Stern auf der rechten Seite.

[ Roman Klink ]