Originaltitel: PLANES

USA 2013, 91 min
FSK 0
Verleih: Disney

Genre: Computeranimation, Kinderfilm, Action

Stab:
Regie: Klay Hall
Stimmen: Martin Halm, Marie Bäumer, Oliver Kalkofe

Kinostart: 29.08.13

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Planes

Recyclinghof über den Wolken

Große Augen in eckigen Maschinengesichtern, breites Gegrinse und Bonbonfarben – PLANES sehen genauso aus wie CARS. Letztere stehen auch unten auf dem Plakat rum und oben namentlich, eine freundliche Kopfnuß für Leute, die trotzdem keine Verbindung ziehen. Danke, Disney. Ändert indes nix am Film. Der geht nicht.

Handlungstechnisch bleibt’s unaufgeregt. Dusty, ein traumverfolgtes Sprühflugzeug, möchte hoch hinaus und an der „Wings Around The Globe“-Rallye teilnehmen. Wie’s der Zufallsgott will, qualifiziert sich unser Blechfreund spontan, lernt neue Freunde kennen, wird zum rasenden Himmelsroland ausgebildet, und wer am Ende aufs Siegertreppchen tuckert, steht außer Frage. So weit, so okay. Bloß verursacht das „Wie“ den Sturz ins Bodenlose.

Was hier nämlich ländlich duftet, ist nicht der sicherheitshalber mehrfach erwähnte Dünger, sondern die niederdrückende Süße unkreativer Wiederholung, beginnend beim giftgrünen Superschurken oder Dustys intelligenzmäßig relativ unbelastetem Kumpel Chug, überdeutlich an Hook aus CARS angelehnt. Sicher verkraftbar, würde der Teileklau nicht an jeder Ecke weitergehen und schließlich in einer Unart münden, welche man dankbar längst vergessen geglaubt hatte – ja, es gibt eine Gesangseinlage, deren Peinlichkeit tapfer mit dem vermeintlich hippen Liedgut seitens der untermalenden Tonspur konkurriert.

Reichlich altbacken kommt alles daher, vielerlei Ausflüge zum englischen Vokabular kaschieren das kaum, sondern ignorieren einfach die Ansprüche der kindlichen Zielgruppe, passend zum Dialog-Stakkato. Hübsche Animation hin oder her: Ein aus Uraltüberbleibseln zusammengeschusterter, glänzend bemalter Billigflieger bleibt nun mal eine auf schick getrimmte Rostlaube. Im hiesigen Fall außerdem komplett humorbefreit, weil die Geschichte bierernst geradewegs so erzählt wird, als gäbe es sie nicht bereits gefühlt seit Anbeginn des Kinos. Nein, halt, wir wollen ehrlich sein! Der allein für Erwachsene verständliche SkyPad-Gag kommt ziemlich gut, aber gerechnet auf 91 Minuten Laufzeit ... bissel wenig.

Da klammert man sich verzweifelt an eine Hoffnung, da die Köpfe hinter PLANES demnächst nicht etwa BOATS, ELEVATORS oder WHEELCHAIRS auf die zitternde Filmgemeinde loslassen, sondern weitere Resteverwertung in Form einer Fortsetzung ankündigten: Selbige kann eigentlich nur besser werden ...

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...