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Robert Bober: „Wer einmal die Augen öffnet, kann nicht mehr ruhig schlafen“

Paris, Anfang der 60er Jahre: Der junge Bernard Appelbaum bekommt eine Statistenrolle in JULES UND JIM – durch Truffauts Assistenten, einen gewissen Robert Bober, der nach dem Krieg sein Betreuer in einem Ferienlager für jüdische Kinder war. Auch wenn die Caféhaus-Szene mit Bernard später gestrichen wird: Der Film greift tief in sein Leben ein. Denn nach der Kinopremiere erzählt ihm seine Mutter die Geschichte einer anderen Liebe zu dritt, die sie mit seinem Vater Yankel, der nicht aus Auschwitz zurückkam, und Leizer, dem früh verstorbenen Stiefvater, verband. "Ich habe meinen Jules verloren und meinen Jim", sagt seine Mutter. Bernard macht sich auf die Suche: nach seinen eigenen Ursprüngen, aber auch nach den Spuren einer verdrängten Geschichte, eines von Krieg und Kollaboration gezeichneten Paris.

In Leipzig stellt Bober seinen Roman „Wer einmal die Augen öffnet, kann nicht mehr ruhig schlafen“ vor und beantwortet Fragen von Ralf Pannowitsch.