Originaltitel: SHADOW OF THE VAMPIRE

USA 2001, 95 min
Verleih: Fox

Genre: Horror, Satire

Darsteller: John Malkovich, Willem Dafoe, Udo Kier

Stab:
Regie: E. Elias Merhige
Produktion: Nicolas Cage

Kinostart: 02.08.01

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Shadow Of The Vampire

Graf Orlock zutscht im Holpertakt

Schauspieler sind schwierig! Eselsmilch, Kaviarvesper, Limo-Service und Königssuiten. Da ist Max Schreck ganz anders. Schlimmer! Schreck wurde vom manischen Regie-Genie Murnau engagiert, um in dessen Dracula-Ableger NOSFERATU den legendären Grafen Orlock zu geben, ein Abbild des transsylvanischen Fürsten. Was der Meister aber dem Rest seiner Crew wohlwissend verschwieg oder als besonders subtile Art des neumodischen Method Acting deklarierte: Schreck ist kein eigentlicher Mime, er ist echt! Ein richtiger Vampir mit all den bezeichnenden Gelüsten. Als bald die Crew ungesund schrumpft, wird Murnau von seinem nervösen Produzenten Albin Grau zur Rede gestellt. Murnau gesteht, einen Pakt mit dem Bösen eingegangen zu sein, um ein in Authentizität nicht zu übertreffendes Meisterwerk zu schaffen. Der kleine feine Haken an diesem faustschen Deal: Schreck will als Belohnung die weibliche Hauptdarstellerin ordentlich auszutschen. Soweit wird es auch kommen...

Eine geniale Idee, aberwitzige Dialoge, brillante Schauspieler und dennoch funktioniert dieses Konglomerat aus cineastischer Verbeugung und bösartigem Seitenhieb nicht wirklich. Regisseur Merhige verliert sich in haltloser Zitatespickerei, läßt das perfekte Spiel seines bestens aufgelegten Ensembles in ermüdenden szenischen Wiederholungen bar jeglicher dramaturgischer Raffinesse verpuffen. Solch Stoff ist einfach zu schade, um unentschieden zwischen Satire und Halbgruselei herumzuschlenkern. Merhige hat seine Chance nicht genutzt. Dies hätte ein wahrlich großer Film werden können.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.