Originaltitel: BEWITCHED

USA 2005, 102 min
Verleih: Sony

Genre: Fantasy, Komödie

Darsteller: Nicole Kidman, Will Ferrell, Shirley MacLaine, Michael Caine, Jason Schwartzman, Heather Burns

Regie: Nora Ephron

Kinostart: 01.09.05

Noch keine Bewertung

Verliebt in eine Hexe

Nichts als fauler Zauber!

Wenn man schon keine neuen Ideen hat, sollte man den Mangel geschickt kaschieren. Dachte sich vermutlich Nora Ephron und tarnt ihr neues Werk als Remake im Remake. Kompliziert? Also: Von 1964-1972 entstand die US-Serie "Bewitched", hierzulande "Verliebt in eine Hexe" benannt. Der vorliegende Film ist die überfällige Kinoadaption, deren Handlung sich um den abgehalfterten Schauspieler Jack Wyatt dreht. Dieser sieht in einer Neuauflage von "Bewitched" seine Chance, nicht völlig in der Versenkung zu verschwinden. Zeitgleich entschließt sich die romantische Hexe Isabel, ihren Besen einzumotten, um eine irdische Ehefrau zu sein. Aber halt! Zufällig wird sie für die Serie entdeckt und erhält die Hauptrolle – eine romantische Hexe, welche eine irdische Ehefrau sein möchte. Hoffnungslos in Jack verliebt, merkt Isabel dabei vorerst nicht, daß er sie bloß benutzt. Doch dann macht sie ihm nach allen Regeln der magischen Kunst die Hölle heiß!

Dieses poppig bunte Treiben will weder als milde Mediensatire noch Herzschmerz-Komödie funktionieren. Eine Handvoll Spezialeffekte, gemischt mit Retro-Look sowie triefigem Kitsch, fertig ist ein Film, der wie Flickwerk wirkt und sich nie zu einem homogenen Ganzen fügt. Zudem waten die Darsteller eher mühsam durch den rosaroten Brei. Michael Caine beweist zwar, daß er sogar Minirollen stilvoll ausfüllt. Das Urgestein Shirley MacLaine mal wieder auf der großen Leinwand zu sehen, ist ebenso toll – selbst wenn man nie weiß, ob sie nun ihre wallenden Kleider trägt, oder umgekehrt. Aber sonst hört es schon auf. Nicole Kidman, zuckersüß auf Miss Sixties getrimmt, spielt ihren Part mit der hysterischen Naivität einer Pubertierenden. Erschreckend banal, aber angesichts ihrer damals 37 Jahre auch eine Leistung. Will Ferrell allerdings toppt das locker: Seiner schon nach fünf Minuten nervtötenden Performance gelingt später ohne Mühe der Aufstieg zum unerträglichen Chargieren.

Allein Heather Burns sorgt für ein paar einsame Lacher. Als Isabels Freundin Nina ersinnt sie vom Bad im Haifischbecken bis zum gefälschten Sexfoto kreative Möglichkeiten, Jack zu strafen. Vergleichbare Absichten hegt man nach dem Kinobesuch mit Blick auf Nora Ephron.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...