Originaltitel: THE NOTEBOOK

USA 2004, 124 min
Verleih: Warner

Genre: Drama, Liebe, Literaturverfilmung

Darsteller: Ryan Gosling, Rachel McAdams, Gena Rowlands, James Garner

Regie: Nick Cassavetes

Kinostart: 02.09.04

1 Bewertung

Wie ein einziger Tag

Hinreißend leidenschaftliche Bestsellerverfilmung

"Jede große Liebe hat eine große Geschichte" ruft uns das Poster zu WIE EIN EINZIGER TAG entgegen. Schade, hat der Film derart laute Töne doch gar nicht nötig. Zugegeben, er beschreitet einen Pfad, der schnell eingezeichnet ist in die dichte Landkarte der Liebesfilme: Noah Calhoun und Allie Hamilton stolpern Hals über Kopf in eine sommerliche Romanze, lieben sich leidenschaftlich, streiten sich, schwören ewige Treue. Doch es soll nicht sein.

Wir schreiben die 40er Jahre in den USA, sie ist aus gutem Hause, er verdient sein Geld im Sägewerk. Die bittere Trennung ist unvermeidlich, sie verlieren sich aus den Augen. Allie schreibt sich im College ein, pflegt ehrenamtlich Verletzte von der europäischen Kriegsfront, an der Noah für seine Nation kämpft. Und gegen die Erinnerungen an Allie. Die Zeit vergeht, Allie verlobt sich. Noah verliert ein wenig den Boden unter den Füßen, widmet sich ganz seinem Handwerk und dem Alkohol. Und plötzlich stehen sie sich wieder gegenüber. Aber hat die Jugendliebe eine zweite Chance?

Bestsellerautor Nicholas Sparks kennt sich aus mit großen Gefühlen. Er trieb uns und Kevin Costner mit MESSAGE IN A BOTTLE Tränen in die Augen. So wußte er anscheinend auch, daß eine reine Liebesgeschichte zu erzählen schön, aber nicht sonderlich innovativ ist und spannte folgenden bemühten Rahmen um das junge Paar: In einem Altersheim liest ein charmanter Herr einer dementen Dame aus einem Notizbuch die Geschichte von Allie und Noah vor, in der Hoffnung, ihrem Gedächtnis wieder auf die Sprünge zu helfen. "The Notebook" war ein enormer Bucherfolg und verlangte nach einer Adaption. Im Himmel der Bestsellerverfilmungen meinte man es gut mit WIE EIN EINZIGER TAG und bescherte dem Projekt eine gute Besetzung sowie einen hochtalentierten Regisseur.

Nick Cassavetes schafft es mit seiner lebhaften Inszenierung jegliches Pathos aus Sparks’ Vorlage herauszukehren. Er läßt Ryan Gosling und Rachel McAdams Gelegenheit zur Improvisation ihrer temperamentvollen Charaktere, gibt aber auch Gena Rowlands und James Garner Entfaltungsraum in der Rahmenhandlung. Klar sind die Wendungen berechenbar. Doch die Leidenschaft, mit der hier geliebt, gelitten und gehofft wird, ist so umwerfend wie eine bedingungslose Sommerliebe.

[ Roman Klink ]