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Wild Side

Los geht’s mit Gänsehaut pur: das vibrierende Falsett von Antony & The Johnsons hebt an, um von einer leidenschaftlichen Liebe zu einem toten Jungen, über das ganz große Gefühl zu singen. Dieser Performance wohnt auch die schöne transsexuelle Stéphanie bei. Sie verdingt sich als Nutte, liebt und lebt mit einem Russen und dem Stricher Djamel. Eine Art Ersatzfamilie, die richtige verlor sie in einer Zeit, als sie endgültig aufgab, Pierre zu sein. Doch sie kehrt noch einmal zu ihren Wurzeln zurück, da ihre Mutter im Sterben liegt.

Mit Echtheit atmenden Bildern erzählt SOMMER WIE WINTER-Regisseur Sébastian Lifshitz von Außenseitern, vom Zurechtkommen, von der Sehnsucht nach Akzeptanz. Wenn auch nicht ganz so eindringlich wie bei seinem Vorgänger, gelingt ihm aber auch hier wieder ein einfühlendes Porträt ungewöhnlicher Leben. In klug fotografierten Bildern, in geschickt montierten Rückblenden erreicht Lifshitz eine Intensität, die im Kino selten geworden ist.

Originaltitel: WILD SIDE

F 2003, 91 min
Verleih: Pro Fun

Genre: Drama, Schwul-Lesbisch

Darsteller: Stéphanie Michelini, Edouard Nikitine

Regie: Sébastian Lifshitz

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.