Originaltitel: X-MEN

USA 2000, 105 min
Verleih: Fox

Genre: Comicverfilmung, Science Fiction

Darsteller: Patrick Stewart, Ian McKellen, Famke Janssen

Regie: Bryan Singer

Kinostart: 31.08.00

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X-Men – Der Film

Packende Comic-Verfilmung mit brillanten Spezialeffekten

Seit ihrem Einsatz im Jahr 1963 gelten die X-Men aus dem Hause Marvel als eine der erfolgreichsten Comic-Reihen überhaupt, und Bryan Singer erweckt sie erstmals zu filmischem Leben. Natürlich stehen Action und Effekte im Vordergrund, aber der hochpolitische Subtext der Vorlage geht auch in diesem prächtigen Augenschmaus nicht verloren.

In der nahen Zukunft angesiedelt, scheint sich ein Krieg zwischen der menschlichen Zivilisation und hoch entwickelten Mutanten anzubahnen. Die mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestatteten Supermenschen sind in zwei Fraktionen gespalten. Für das Wohl der Menschheit eingestellt ist der Telepath Charles Xavier, der als Direktor einer Begabtenschule Mutanten ausbildet. Seine engsten Vertrauten sind die Wetterhexe Storm, die telekinetisch begabte Ärztin Jean Grey und Laserauge Cyclops. Ihr verbitterter Gegenspieler ist der metallverbiegende Magneto, zu dessen Team das Untier

Sabretooth, Froschmensch Toad und die atemberaubende Shapeshifterin Mystique gehören. Magneto, ein einstiger Weggefährte Xaviers, macht nun Front gegen die X-Men und will mit seiner Brotherhood of Mutants das Ende der Zivilisation herbeiführen.

Der 34jährige Singer erscheint als unkonventionelle Wahl für die Inszenierung dieses Zukunftsthrillers. Doch seit der Enttäuschung des seelenlosen BATMAN AND ROBIN-Sequels und dem durchschlagenden Erfolg des Blockbusters MATRIX scheinen die Studios neben atemberaubenden Spezialeffekten auch den Bonus einer packenden Story erkannt zu haben. Durch die Vorstellung sehr vieler neuer Figuren und einer dankenswert knappen Laufzeit kann sich Singer nicht allzuviel Tiefgang erlauben. Und doch merkt man dem blendend aussehenden Film an, daß es hier um mehr geht als bunte Kostüme und billige Thrills. Der Erzählton bewegt sich fast ausschließlich auf ernsthafter Ebene, weil er seine Figuren und auch die Handlung ernst nimmt. Mancher wird den Mangel an comic-relief in dieser Shakespeare-goes-Comic-Saga vermissen, aber das Mainstream-Publikum, vor allem Jugendliche und Junggebliebene, sollten sich dennoch bestens unterhalten fühlen.

[ Cinebiz ]