VERHANDLUNGSSACHE - THE NEGOTIATOR

Graeme Revell

Die Wege zur Filmmusik sind unergründlich. Graeme Revells erste musikalische Projekte zeugen von Absonderlichkeit und Einfallsreichtum. Sein erstes Album produzierte er mit Insassen einer Irrenanstalt, in der er als Aufseher tätig war. Für das zweite Werk bereiste er die Welt, um Insektengeräusche zu sammeln. Wenig später gründete er eine der ersten Industrial Rockbands, SPK, deren wachsender Bekanntheitsgrad letzten Endes zum ersten Engagement beim Film führte: DEAD CALM von George Miller und Phillip Noyce. Revells Interesse an der Musik verschiedener Völker schlägt sich in all seinen Kompositionen nieder, so auch bei THE NEGOTIATOR. Mit einem Geflecht aus konventionellem Instrumentarium, afrikanischer und schottischer Musik, sowie ausgefallener elektronischer Sounds, gibt er dem Score eine Vielschichtigkeit, die sich nutzbringend auf das Verständnis des gesamten Films niederschlägt. Die actiongeladenen Titel (in der Manier des Wegbereiters Hans Zimmer) umspannt er mit einer Anzahl unruhigerer Themen, orchestriert von Revells Langzeitkollegen Tim Simonec, für Streicher und Chor. Diese trüben den Gesamteindruck etwas. Die Einfachheit, in die Revell hier verfällt, rutscht schnell ins Nichtssagende. Leider ein Qualitätsabfall zum Rest des Soundtracks.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.

Label: Restless Records