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Beautiful Beings

Daß Kinder grausam sein können, ist ein alter Hut. Gudmundur Arnar Gudmundsson ist aber nicht zum Zyniker geboren, er liebt seine Figuren in ihrer Kläglichkeit, daher strahlt eher eine vage Unschuldsvermutung aus dem Titel. Denn das Leben in diesem abgerockten Teil Reykjavíks ist Streßtest für die Teenager Balli, Addi, Siggi und Konni. Wobei Balli, der spät und auf unsanften Wegen Anschluß an die Gang findet, am härtesten geprüft ist. In der Schule wird er gemobbt, die Mutter vernachlässigt ihn, er wächst im Dreck auf, wird verprügelt, der einzige Hoffnungsschimmer ist, daß der Stiefvater grad mal wieder im Knast steckt.

BEAUTIFUL BEINGS ist ein Film über Verwahrlosung, abwesende, tote oder geborgte Väter und latente Gewalt, Einziger Trost, gerade mit Blick auf den aggressiv-impulsiven Konni, ist die freundschaftliche Anbahnung zwischen Balli und dem etwas ausgeglichenen Addi. BEAUTIFUL BEINGS kann mit großartigen Jungdarstellern aufwarten, beschönigt garantiert nichts, ist in seiner Abbildung von Degeneration und Verrohung aber streckenweise schwer zu ertragen. Erst ganz am Ende schimmert das durch, was dem Leben der Jungs und auch dem Film so bitter fehlt: Licht.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.