Originaltitel: MANDERLAY

DK 2005, 134 , min
Label: Legend HE

Genre: Drama, Experimentalfilm

Darsteller: Bryce Dallas Howard

Regie: Lars von Trier

Manderlay

Orte, ohne die die Welt besser dran wäre - so könnte von Triers USA-Trilogie auch heißen. DOGVILLE fiel diesem Motto zum Opfer. Mit MANDERLAY rennt der nächste ins Verderben. Wieder trifft ein gewagtes moralisches auf ein riskantes formales Experiment. In Manderlay herrscht 1933 noch Sklaverei, und Gangsterbraut Grace bringt Freiheit, Demokratie und Zivilisation. Und auch hier bedeutet eine spartanische Filmbühne mit Kreidelinien die ganze Welt.

Ethische wie ästhetische Versuchsanordnung sind eine Offenbarung - das eine im grandiosen Scheitern, das andere als visuell aufregender Gegenentwurf zu den automatisierten Abläufen der Illusionsmaschine Kino. Und bei diesem Filmwunder über die Freiheit und ihre Bedingungen darf auch die DVD von Adel sein. Neben Interviews (von Trier spricht auch über seine besondere Haltung zu Propagandafilmen) finden sich hellsichtig arrangierte Features über Spezialef-fekte und Setdesign, die einige überaus raffinierte Perspektivzaubereien preisgeben.

[ Sylvia Görke ]