D 2003, 90 min
Verleih: Universum

Genre: Komödie, Teenie

Darsteller: Melanie Wichterich, Eric Benz, Thorsten Feller

Regie: Simon X. Rost

Kinostart: 29.04.04

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Besser als Schule

Harte Jungs - härtere Mädchen

"Erst gibt es Schnittchen, dann klappt’s auch mit dem Runterholen!" Die Mutti meint es gut mit Steven und hat doch keine Ahnung, daß es in dem Teenagerhirn gerade drunter und drüber geht. Die explosive Mischung aus übereifrigen Hormonen und den ersten Liebesknospen sorgt für kleine Erdbeben in seinem Herzen. Dana heißt die Ursache, spielt Querflöte und hat Steven bei der ersten Begegnung gleich mal die Nase blutig geschlagen. Unabsichtlich versteht sich. Die Konkurrenz schläft nicht - Marc, der Bravo-Star, holt an der Kleinstadtschule sein Abi nach. Die Mädchenwelt steht Kopf, doch er hat nur Augen für Dana, die Schüchterne. Alarm! Natürlich hat Gonzo, Stevens bester Freund, einen Plan. Und natürlich geht der Plan gehörig schief.

Das Genre der Teenie-Komödie ist hierzulande so schwach auf der Hühnerbrust, daß man geneigt ist, laue Späßchen wie MÄDCHEN MÄDCHEN und HARTE JUNGS für gut zu befinden. BESSER ALS SCHULE ist sicher nicht die Erlösung für alle sehnsüchtig Wartenden, aber zumindest eine ruppig-zotige Ergänzung. Das Storygeflecht geht weit an der Realität halbwüchsiger Jungs und Mädels vorbei - TRIFF DEINEN STAR sollte die Komödie einst heißen - die Gefühlsachterbahn trifft den Zeitnerv schon eher. Wie bekommt man die Aufmerksamkeit der Traumfrau, warum will sie einen anderen und wie merkt man, daß man wirklich verliebt ist? So lassen sich die dramatischen Koordinaten von BESSER ALS SCHULE umreißen. Der Star hat ein mieses Geheimnis, das versteht sich von selbst und bleibt auch nicht lange unentdeckt. Und daß die wahre Liebe letztendlich zuschlagen muß, ist sonnenklar. Der Plot ist also mehr oder weniger bekannt, ebenso die Gesichter - aus UNTER UNS, MARIENHOF oder NICOLA.

Was ist also neu? Große Energie wurde darauf verwendet, dem Debütfilm frischen Wind zu verpassen. Man schaute sich bei aktuellen US-Serienformaten um und machte sich dann gestaltungswütig ans Werk. Da ist Stevens Kumpel Gonzo eben Crossgolfer und schlägt seine Bälle im Schulflur ab. Die Kamera wirbelt und zoomt, die Tonspur wird zum Komiker-Spielplatz, und Waldemar Kobus als Marcs Manager und früherer Porno-Fotograf sorgt für schlüpfrige Witze.

Nächstes Mal noch ein spritziges Drehbuch dazu und enthemmtes Kino könnte tatsächlich Schule machen, schlecht wäre das nicht. Warten wir’s ab.

[ Roman Klink ]