D 2023, 92 min
FSK 12
Verleih: Kreisfilm

Genre: Tragikomödie

Darsteller: Julian Vincenzo Faber, Chiara Höflich, Denis Lavant, Corinna Harfouch

Regie: Robert Gwisdek

Kinostart: 02.05.24

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Der Junge, dem die Welt gehört

... obwohl er sie nicht versteht

Peng, der Käptn hat’s getan! Robert Gwisdek bringt nach einer Handvoll eigener kurzer Filme als Regisseur und Editor, darunter zwei Videos für Rammstein, das erste abendfüllende Spielwerk heraus. Es ist das schon sehr erwachsene Kind der Kreativgemeinde Kreisfilm, wo die entscheidenden Departments ausgewogen mit engen Verbündeten besetzt sind. Gwisdek, der Schauspieler und HipHop-Buchstabenakrobat, zündet also, parallel zu seiner Komponistenrolle in STERBEN, die nächste Stufe.

Was nun ist DER JUNGE, DEM DIE WELT GEHÖRT geworden? Fast wie erwartet zuallererst ein mit Phantasie gespickter Liebesfilm, gediegen in prägnantem Schwarz und Weiß und vorwiegend in den Kulissen einer sizilianischen Villa und angrenzender Gassen gefilmt, freigeistig fabulierend, versponnen auch und auf Entdeckertour hin zu Denis Lavant (wieder) und Chiara Höflich (erstmals). Und daß die Hauptrolle eines blockierten Liedermachers wirklich ein Liedermacher spielt, der Schweizer Faber, überrascht so gar nicht.

Bei Basilio hakt es mit der Poesie. Klavier und die Welt sprechen zu ihm, doch er kann sie nicht verstehen. Um ihn herum tanzt ein grantig-drängender Kobold, den er Mentor nennt und an dessen Fäden er zu hängen scheint. Erst die seltsame Begegnung mit dem Mädchen Karla, die mit all ihren Ichs ganz andere Probleme hat, holt Basilio in ein eigenes Zweierreich, in dem an nur einem Tag geheiratet wird. Vielleicht ist es aber auch ganz und völlig anders.

Michel Gondry und Vincent Gallo jedenfalls sind Gwisdek essentiell näher als die deutsche Befindlichkeitsdramödie mit ihrem angehängten Personal.

[ Andreas Körner ]

Der Junge, dem die Welt gehört ab heute im Kino in Leipzig