Originaltitel: GHOSTS OF GIRLFRIENDS PAST

USA 2009, 100 min
FSK 12
Verleih: Warner

Genre: Komödie, Romantik, Fantasy

Darsteller: Matthew McConaughey, Jennifer Garner, Michael Douglas, Robert Forster, Breckin Meyer

Regie: Mark Waters

Kinostart: 28.05.09

3 Bewertungen

Der Womanizer

… oder wie man einen Klassiker vermurkst

Mit Charles Dickens’ Weihnachtsgeschichte wurde ja schon allerhand angestellt (man denke nur an die unzähligen Disney-Varianten), und der große englische Autor dürfte sich schon ein ums andere Mal im Grabe gedreht haben. Doch nach dem, was sich diese einfallslose romantische Komödie mit der allseits bekannten Geschichte vom Wandel eines Egomanen leistet, sollte der verblichene Literat es seinen Figuren gleichtun, seiner Ruhestätte entsteigen und den Hollywoodschen Pfuschern persönlich einen schrecklichen Besuch abstatten.

Die Urheber dieser filmischen Dutzendware haben es sich wahrlich einfach gemacht: Statt eines verknöcherten Kapitalisten nehme man einen frauenverschlingenden Starfotografen namens Connor Mead. Da es ja keine Weihnachts-, sondern eine romantische Frühjahrskomödie sein soll, ist der Auslöser für den Wandel des skrupellosen Herzensbrechers die Hochzeit seines Bruders. Natürlich glaubt der oberflächliche Connor nicht an die wahre Liebe. Auch das Wiedersehen mit seinem Kindheitsschwarm Jenny ändert daran nichts. Genervt von dem vielen Gequatsche über ewige Verbundenheit und den Wert der Ehe, bechert Connor einen zuviel und begegnet prompt in seiner Suite einem Geist. Dieser hat die Gestalt von Connors Onkel Wayne, einem berüchtigten Playboy. Onkel Wayne beschwört seinen Neffen, sein Leben zu ändern, bevor es zu spät ist. In dieser Nacht vor der Hochzeit werde Connor Besuch von drei weiteren Geistern erhalten, die ihn mit den gebrochenen Herzen seiner Ex-Freundinnen, seiner leeren Gegenwart und seiner einsamen Zukunft konfrontieren.

Das einzig einigermaßen Unterhaltsame an diesem vorhersehbaren Genrequark ist Michael Douglas als Onkel Wayne. Leider sind dessen Auftritte rar gesät. Stattdessen muss man sich mit einer Überdosis Matthew McConaughey abfinden. Der Schönling gibt zwar den gefühllosen Casanova überzeugend schleimig, der Wandel zum geläuterten Sympathen geht ihm dafür aber gehörig daneben. Jennifer Garner als gutherzige Jenny kann den Karren dann auch nicht mehr aus dem Dreck fahren, zumal ihre Figur so eindimensional brav ist, daß sie Connor an Oberflächlichkeit zum Schluß eigentlich in nichts nachsteht. Bleibt nur zu sagen: Keine Gnade, Geist von Sir Dickens, spuken Sie los!

[ Paul Salisbury ] Paul mag vor allem Filme, die von einem Genre ausgehen und bei etwas Neuem ankommen. Dabei steht er vor allem auf Gangsterfilme, Western, Satire und Thriller, gern aus der Hand von Billy Wilder, Sam Peckinpah, Steven Soderbergh, Jim Jarmusch, den Coen-Brüdern oder Paul Thomas Anderson. Zu Pauls All-Time-Favs gehören DIE GLORREICHEN SIEBEN, TAXI DRIVER, ASPHALT COWBOY, SUNSET BOULEVARD, POINT BLANK ...