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Jeepers Creepers

Lieber gut geklaut, als schlecht erfunden

Die Grundidee ist bekannt und hat sich mehrfach bewährt: bei der Fahrt über so entlegene, wie unendlich lange Highways werden Unschuldige plötzlich von einem geheimnisvollen Fremden verfolgt und bedroht. Was bei Filmen wie Steven Spielbergs DUELL für absolute Hochspannung sorgt, läßt auch hier reichlich Gänsehaut aufkommen. Wenigstens die erste Zeit!

Die Geschwister Trish und Danny sind auf dem Weg in die Ferien. In ihrem klapprigen Auto fahren sie durch eine idyllische, aber einsame Gegend. Bei einer verlassenen Kirche am Straßenrand beobachten sie plötzlich Merkwürdiges: der Fahrer eines alten Lastwagens entsorgt weiße Bündel in einem Erdrohr. Als beide einige Minuten später durch den selben Laster von der Straße abgedrängt werden, wird ihnen klar, daß etwas mit dem Unbekannten nicht stimmen kann. Danny überredet seine Schwester, zurück zu der Kirche zu fahren - und sie machen tatsächlich eine grauenhafte Entdeckung.

Zu Beginn ist JEEPERS CREEPERS wirklich bestes Gruselkino. Spürt der Zuschauer schon beim Blick über die scheinbar ruhige Gegend ein leichtes Unbehagen, steigert es sich mit Erscheinen des geheimnisvollen Fremden in ein tiefes Grauen. Gelungene Schockeffekte, lange Szenen, die mit ruhiger Kamera die Spannung ins Unermeßliche steigern und der überraschend makabere Fund bei dem mysteriösen Erdrohr sorgen für eine mehr als gelungene erste Hälfte.

Sobald das Unheimliche jedoch greifbarer wird, sich eine plastische Gefahr für Trish und Danny bildet, flacht der Schrecken schnell ab. Die fesselnde Atmosphäre wird zunehmend durch plakative Morde und Unlogik ersetzt. Alles bewegt sich plötzlich in den Bahnen bekannter (und wenig unterhaltsamer) Genrefilme - bis das außergewöhnlich gedachte, aber absolut unpassende Ende dann auch noch den eingefleischten Horrorfan unbefriedigt aus dem Kino entläßt.

Originaltitel: JEEPERS CREEPERS

USA 2001, 90 min
Verleih: Ottfilm

Genre: Horror

Darsteller: Gina Philips, Justin Long, Jonathan Breck

Regie: Victor Salva

Kinostart: 03.01.02

[ Jan Berger ]