D 2008, 107 min
FSK 12
Verleih: Warner

Genre: Komödie, Gangster

Darsteller: Rick Kavanian, Nora Tschirner, Christian Tramitz, Janek Rieke, Bud Spencer, Franco Nero

Regie: Sebastian Niemann

Kinostart: 26.02.09

3 Bewertungen

Mord ist mein Geschäft, Liebling

Der Killer und die Fettnäpfchenbraut

Mit Ehrlichkeit kommt man also zwischenmenschlich weiter? Pustekuchen, zumindest im Falle des Auftragskillers Toni. Eigentlich will er ja bloß eine passende Frau finden, doch immer, wenn Toni ganz aufrichtig über seinen Beruf spricht, flieht die Angetraute in spe spontan und wird nie wieder gesehen. Nur die Verlagsangestellte Julia hält seinen Broterwerb für einen gelungenen Scherz, obwohl sie ihn gerade zufällig beim Entsorgen einer Leiche beobachten durfte. Aber die ist ja sowieso dezent trampelig, was 1. ihre Umgebung häufig in Mitleidenschaft zieht und 2. für Mottenkistenhumor sorgt, wenn das Mädel mal wieder unbeabsichtigt das Interieur zerstört. Jedenfalls handelt es sich bei besagtem Toten um den Ex-Mafioso Puzzo, welcher sterben mußte, um die Veröffentlichung seiner Memoiren zu verhindern. Toni, in heißer Zuneigung zu Julia entbrannt, gibt sich flugs als Puzzo aus, rettet damit Julias Karriere, setzt aber das eigene Leben aufs Spiel. Denn nun ist ihm, dem vermeintlich noch gefährlichen Autoren, eine Horde Kollegen auf den Fersen.

Zugegeben, man hat schon wesentlich mehr gelacht. Auch manche völlig überflüssige Figur, wie Verlegersohn Bobfried nebst Psychiater, bremst den Erzählfluß eher, als ihn zu beschleunigen. Und allerlei Klischee nerven ziemlich – unter anderem läuft da ein dümmlicher Russe ins Verderben, als er einer Spur aus jenen Pralinen folgt, für die Claudia Bertani jedes Jahr unermüdlich nach der perfekten Kirsche sucht. Ächz! Aber dennoch hätte es ungleich schlimmer kommen können, zum Beispiel mit den Credits „Regie/Buch/Hauptrolle: Til Schweiger.“ Und so zählt diese deutsche Komödie insgesamt doch zu den annehmbareren Vertretern ihrer Zunft, irgendwie. Was an einer recht kompetenten Inszenierung, vor allem der flotten Actionszenen, Franco Neros Miniauftritt sowie einigen netten Sprüchen („Romantik ist eine komplexe chemische Reaktion des Stoffwechsels“) liegt.

Überhaupt sollte man viel mehr lauschen als hinsehen, denn der großartige Soundtrack verbreitet – im Gegensatz zur typisch teutonischen Komik – jede Menge Flair: Von „Mambo Italiano“ im hübsch animierten Vorspann über „That’s Amore“ bis hin zu „The Man Who Plays The Mandolino“ schmeichelt sich hier Dean Martin nachdrücklich in die Gehörgänge und läßt alle Kritik einfach dahinschmelzen.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...