Noch keine Bewertung

Safecrackers

Entspannte Gaunerkomödie mit aufregender Besetzung

Vier Gangster stehen in einer schäbigen Küche. Sie haben es verbockt, der Plan ist futsch, und riecht es nicht auch irgendwie nach Gas? Einen gewaltigen Knall später stehen sie auf der Straße. Ramponiert, frustriert, pleite. Dabei begann alles so gut ...

Gauner Cosimo hatte einen "Bellini", einen todsicheren Coup, bei dem man mit wenig Mühe zu viel Geld kommt. In einem maroden Backsteinbau steht der Safe eines Pfandleihers, und von einer angrenzenden, leer stehenden Wohnung trennt ihn nur eine poröse Wand, kein Problem also. Einziges Manko: Cosimo sitzt im Knast. Sie könnten alle etwas Geld brauchen, die Kleingangster von Collinwood. Der alte Ganove Toto würde gern mal wieder fein essen gehen, der Gigolo Basil hat Schulden bei Ordensschwestern (und die verlangen horrende Zinsen), Riley bringt sein Baby mit Ach und Krach durch, seit seine Frau im Knast schmort, und bei Leon, Rosalind und Pero sieht es nicht anders aus. Als sie von Cosimos "Bellini" erfahren, wird einer nach dem anderen hellhörig. Doch einen Safe zu knacken, ist nicht einfach, besagte Nachbarwohnung ist seit wenigen Tagen bewohnt, und außerdem ist Cosimo aus dem Knast getürmt und ziemlich sauer. Kein guter Start ...

Verwechslungen, Verwicklungen und die eigene Unfähigkeit machen aus dem scheinbaren Spaziergang zum Reichtum ein Chaoskommando, das die Russo-Brüder mit Schalk und Ironie entblättern. Die Idee, inspiriert von klassischen Gaunerkomödien einen amüsanten Ensemblefilm zu schreiben und inszenieren, gefiel Steven Soderbergh und George Clooney so sehr, daß sie SAFECRACKERS zum ersten Filmprojekt ihrer gemeinsamen Produktionsfirma Section 8 erkoren. Sie trommelten wunderbare Darsteller zusammen, sicherten ein vergleichsweise winziges Budget ab und gaben grünes Licht. Zudem bereicherte Clooney den Spaß mit einem schnoddrigen Gastauftritt. Das erfreuliche Ergebnis ist ein Gangsterfilm mit Herz und Schnauze, der nichts anderes will, als unterhalten und dabei in jeder noch so verschrobenen Szene sympathisch wirkt.

Und schließlich kann man Sam Rockwell als Pero in einer Hauptrolle bewundern - ein Gesicht, daß man sich merken sollte. Demnächst zu erleben in CONFESSIONS OF A DANGEROUS MIND, George Clooneys Regiedebüt.

Originaltitel: WELCOME TO COLLINWOOD

USA 2002, 86 min
Verleih: Solo Film

Genre: Komödie, Gangster

Darsteller: Luis Guzman, William H. Macy, Sam Rockwell, George Clooney

Regie: Anthony Russo, Joe Russo

Kinostart: 28.11.02

[ Roman Klink ]