DUELL - ENEMY AT THE GATES

James Horner

Nach 15 Jahren treffen Jean-Jaques Annaud und James Horner wieder aufeinander. 1986 komponierte der junge Amerikaner für Annauds NAME DER ROSE seine bis dato anspruchsvollste und außergewöhnlichste Partitur.

Als ob Horner diese Wiedervereinigung zelebrieren wolle, unternimmt er einen Streifzug durch die vergangenen Jahre und kopiert und zitiert nach Herzenslust und Bedarf aus dem eigenen Werkeverzeichnis. Was da herauskommt, ließe sich folgendermaßen formulieren: mystisch-verklärte Streicherpassagen à la BRAVEHEART lösen sich auf in neoromantischer Americana Marke LEGENDS OF THE FALL, die wiederum in patriotischen Chorgelagen ähnlich derer in GLORY oder APOLLO 13 kulminieren, stets unterlegt mit der seit ALIENS bewährten Snare Drum. Und den Abenteuerbonus versorgt WILLOW...

Wer die Fähigkeiten besitzt, sein musikalisches Gedächtnis auszuschalten, dem sei das großorchestrale Schlachtengemälde DUELL empfohlen. Plagiatjägern und Kopistenhassern hingegen rate ich zum Abstand von dieser CD und James Horner ein Jahr Pause zur Meditation und Besinnung auf Neues.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.

Label: Sony Classical