Originaltitel: IL SAPORE DEL GRANO

I 1986, 89 min
Label: CMV

Genre: Schwul-Lesbisch, Liebe, Drama

Darsteller: Lorenzo Lena, Marco Mestriner, Marina Vlady

Regie: Gianni Da Campo

Die Qual der Liebe

Das blasse Bild verrät die Jahre, der Film von 1986 bleibt aber aktuell, weil von einer Liebe erzählt wird, die keine sein darf, weil Lorenzo ein Mann und Duilio mit knapp 13 noch ein Kind ist. Er, der Lehrer, wird von allen Schülern angehimmelt, er hört ihnen wirklich zu, doch Duilios Aufmerksamkeit scheint grenzenlos. Jeden Tag solle er ihn doch bei seinem Vater besuchen, alle Mittel sind dem Jungen recht, das Herz Lorenzos zum Schmelzen zu bringen: Er schenkt dem Lehrer ein selbstgebautes Holzboot, schreibt einen reifen Aufsatz über Sehnsucht, erwähnt, daß seine Mama bei der Geburt starb – und greift nach seiner Hand. Und Marina Vladys wissender Blick (als neue Frau an der Seite des Vaters) spricht für sich ...

Es ist ein interessanter, über Strecken sehr anrührender und wohltuend dezent gehaltener Film, der seine Stärke vor allem aus der Leistung des jungen Darstellers zieht. Den aufblitzenden Softpornotouch hat er dabei nicht nötig, im Fokus steht doch unverkennbar, wie unerwartet sich Gefühle Bahn brechen können.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.