F 1922/1927, 117 min
Label: Absolut Medien

Genre: Kurzfilm, Stummfilm

Regie: Germaine Dulac

Germaine Dulac

Bevor sie zur bedeutendsten Vertreterin der Avantgarde des französischen Stummfilms wurde, gab die Feministin Germaine Dulac die Zeitung "La Française" heraus und betätigte sich als Filmkritikerin. Bis sie eigene Filme machte. Allesamt bestechen durch einen virtuosen, bahnbrechenden Umgang mit den technischen Möglichkeiten des noch jungen Mediums: sich ändernde Tempi, Lichtwechsel, übereinander gelagerte Bilder. Hier sind drei das Schaffen Dulacs vortrefflich umreißende Filme vereint, allesamt aufwendig restauriert.

Am beeindruckendsten ist LA SOURIANTE MADAME BEUDET aus dem Jahr 1922. Eine Frau verweigert einen Theaterbesuch, ihr Mann droht in Albernheit mit Selbstmord und übersieht die Depression der Frau fast zu spät. Eine vernachlässigte Frau steht auch im gelb viragierten und an Baudelaire angelehnten L’INVITATION AU VOYAGE im Zentrum, und mit LA COQUILLE ET LA CLERGYMAN erweist Dulac dem Kollegen Buñuel durch einen Wust an surrealistischen Elementen alle Ehre. Da dreht Dulac als Intellektuelle auf, die um die Wirkung von Bildern weiß. Und wird dabei zunehmend rätselhafter.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.