Originaltitel: THE CONRAD BOYS

USA 2005, 93 min
Label: Pro Fun

Genre: Drama, Erwachsenwerden, Schräg

Darsteller: Justin Lo, Boo Boo Stewart

Regie: Justin Lo

The Conrad Boys

Hier ist erstmal alles schlimm: Mama tot, der kleine Bruder Ben stressig, und Charlie entdeckt mit 19 die Liebe. Zu einem Herumtreiber. Was nicht gut gehen kann, denn Jordan tischt einige unglaubliche Geschichten auf, will dem Knaben zu flott an die Wäsche, und dann taucht auch noch der verschollene Vater auf. Viel packt der Mittzwanziger Justin Lo in seinen ambitionierten Film, der letztendlich daran scheitert, daß er zu viele Felder beackert, als daß eines der Probleme ein echtes sein kann. Zudem heftet er brav - so ist im übrigens der komplette Film - ein Bild ans andere, und wenn sehr junge Filmemacher ihren Bildern nicht trauen, dann packen sie fast pausenlos Musik darüber und kommen von den One-Linern ihrer Figuren nicht ab. Vielleicht auch deshalb, weil sie mehr nicht zu sagen haben ...

Regelrecht peinlich wird es, wenn JLo tiefenpsychologisch agiert: weil Ben sich vernachlässigt fühlt, krakelt er gleich am nächsten Tag gewalttätige Bilder in der Schule. Puh! Da hilft auch das häufige, wenn auch anmutige Lächeln von Justin wenig, der neben Produktion, Regie, Schnitt und Buch sich auch noch die Hauptrolle persönlich antrug.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.