Originaltitel: BAD COMPANY

USA 2002, 116 min
Verleih: Buena Vista

Genre: Action, Komödie

Darsteller: Anthony Hopkins, Chris Rock, Peter Stormare

Regie: Joel Schumacher

Kinostart: 22.08.02

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Bad Company

Biene Maja entschärft eine Bombe?

Spätestens seit Schäfchen Dolly sind wir ja alle zu Gelegenheitsgenetikern geworden. Doch die Filmindustrie war der Wissenschaft wie immer einen Schritt voraus, entdeckte vor Jahrzehnten den Reiz der Paarung von Korbblütlern mit Paarhufern, genauer: das "ungleiche Paar" als spezielle Gattung des sogenannten Buddy-Movie. Man führte Nick Nolte und Eddie Murphie, Sean Connery und Wesley Snipes oder Bruce Willis und das fünfte Element zusammen, um Vergnügen oder Spannung, im besten Falle beides, zu erzeugen.

In diesem Genre-Aufguß trifft Anthony Hopkins auf Chris Rock und eine wüste CIA-Terroristen-Doppelgänger-Geschichte, die mit dem Tod des Undercover-Agenten Kevin Hayes im schönen Prag einsetzt. Glücklicherweise verfügt der Ermordete über verwirrende Verwandschaftsverhältnisse und damit über einen bis dato verschollenen Zwillingsbruder, den man mit Geld und guten Worten als Ersatz gewinnen kann. In neun Tagen, sprich: Null Komma Nix, wird der New Yorker Buchmacher und Schallplattenrocker Jake vom Geheimdienst-Veteranen Oakes zum halbwegs brauchbaren Spitzenagenten ausgebildet, der nunmehr an Stelle seines Bruders in die Verkaufsverhandlungen um eine Nuklearbombe eintritt. Daß es dabei alles andere als gesittet zugeht, liegt auf der Hand, da Verkäufer und Mitbewerber allesamt tumbe Terroristen sind - im weitesten Sinne osteuropäischer Prägung. Aus Versatzstücken einschlägiger Filme und ohne Anspruch auf Originalität zettelt der Stab um Action-Produzent Jerry Bruckheimer einen nicht immer schlüssigen Budenzauber aus Schießereien, Verfolgungsjagden und knopfreicher Technik an, in dem der humoristische Part vor allem Endlosquatscher Chris Rock überantwortet ist - wenn auch Sir Anthonys immenser körperlicher Einsatz nicht ganz der Komik entbehrt. Während der charakterköpfige Freizeit-Kannibale sonst eher rennen läßt, muß er sich hier gehörig anstrengen, um sein Sonderkommando nach dem Schnitt in die nächste Szene wieder einzuholen.

Zur Entschärfung des "bombigen" Plots trägt auch die Wiederentdeckung von Biene-Maja-Tenor Karel Gott bei, der mit seiner tschechischen Interpretation des Orbison-Klassikers "Pretty Woman" die Prager Impressionen zünftig untermalt: Willkommen im Ostblock!

[ Sylvia Görke ]