Originaltitel: BLUEBACK

Australien 2022, 103 min
FSK 6
Verleih: Weltkino

Genre: Drama, Natur, Kinderfilm

Darsteller: Radha Mitchell, Ilsa Fogg, Mia Wasikowska, Eric Bana, Ariel Donoghue

Regie: Robert Connolly

Kinostart: 29.12.22

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Blueback

Mein Kumpel riecht nach Fisch!

Daß ein Tigerhai ihren Mann tötete, hält Witwe Dora nicht davon ab, sich dem Meeresschutz zu widmen. Selbst der kernig-kinderfreundliche Natural Born Dancer Macka bleibt außen vor; es gilt, jederzeit lautstark zu protestieren und jene Entschlossenheit an die beim ersten Tauchgang frisch 8jährige Tochter Abby weiterzugeben. Zwar unter Einsatz an emotionale Erpressung grenzender Methoden, dennoch bewirkt sie Gutes, wie Abbys Freundschaft mit Blueback, einem anhänglichen Riesenlippfisch.

So erzählt es die etwas ungeschickte Rückblendenstruktur. Jetzt kehrt die erwachsene Abby heim, um Dora zu pflegen, welche, keineswegs physisch begründet, nach einem Schlaganfall schweigt. Theoretisch Gelegenheit genug, sich der eigentlich bemerkenswerten Mutter-Tochter-Beziehungsdynamik zu widmen, ohne die omnipräsente Botschaft vom Erhalt der Natur zu verwässern. Praktisch werden tatsächlich große humane Themen verhandelt: Liebe und Tod, Finden und Loslassen, Mut und Respekt. Nur eben glitschig gefühlig, auf banale gemeinsame Nenner geeicht und streng duftende Berechnung ausdünstend. 

Immerhin gelingen wunderschöne Bilder, wenn majestätische Mantas oder gigantische Walhaie durch die magische Unterwasserwelt gleiten (leider von aufdringlichem Ganzes-Orchester-Gedudel flankiert). Blueback rutscht, was Erhabenheit betrifft, da glatt hintenüber. Aber der unbeholfene Fisch mogelt sich wegen seiner Knuffigkeit direkt ins Herz gerade junger Besucher und kann daher letztlich vielleicht sogar fürs Thema sensibilisieren. Anders als kleine Geisteslichter im Krawallmodus, die – vorgeblich aktivistisch – kontraproduktive Idiotien rausballern.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...