Originaltitel: BOYS DON’T CRY

USA 1999, 116 min
Verleih: Fox

Genre: Schicksal, Tragödie, Schwul-Lesbisch

Darsteller: Hilary Swank, Chloe Sevigny, Peter Sarsgaard

Regie: Kimberly Peirce

Kinostart: 02.03.00

1 Bewertung

Boys Don’t Cry

Emotionale Geschichte um das Schicksal eines Mädchens, das ein Junge sein wollte

Es geht nicht um das Psychodrama eines Transsexuellen und auch nicht um die verzweifelte Seele eines Mannes in einem Frauenkörper, sondern um ein unbehaustes junges Mädchen auf der Suche nach Liebe, Zärtlichkeit, Geborgenheit - nach der eigenen Identität. Teena Brandon ist einsam in Lincoln, Nebrasca, läßt sich eines Tages die Haare kurz schneiden, stopft sich ein Polster in den Jeans-Schritt und zieht los. In einer Kneipe kommt sie männlich gut an und nennt sich fortan Brandon Teena.

Brandon beginnt sein neues Leben als Newcomer in dem nur vierzig Kilometer von Lincoln entfernten Kaff Falls City als der perfekte Boyfriend einsamer, gesellschaftlich unterprivilegierter junger Mädchen. Mit seinem zärtlichen Charme bezaubert er sie, vor allem Lana, in die sich auch Brandon ernsthaft verliebt. Sie wird zur Identifikationsfigur - mit ihrer Verlorenheit und ihrem starken Gefühl, mit dem sie diese Liebe unbedingt leben will, auch als sie weiß, aber nicht wissen will, daß Brandon ein Mädchen ist. Denn er ist der netteste und verständnisvollste Junge, dem sie je begegnet ist - ganz im Gegensatz zu ihren Freunden John und Tom, die schließlich zu Brandons Vergewaltigern und Mördern werden.

Psychologisch und gesellschaftskritisch genau erzählt Regiedebütantin Peirce diese Geschichte nach einem wahren Fall, über den es bereits einen Dokumentarfilm gibt (THE BRANDON TEENA STORY). Sie inszeniert jedoch keine Fallstudie, sondern eine realistische Lebensbeschreibung. Zarte Liebesgeschichte und Thrillerspannung vermischen sich.

[ Cinebiz ]