Originaltitel: THE FAULT IN OUR STARS

USA 2014, 118 min
FSK 6
Verleih: Fox

Genre: Drama, Teenie, Literaturverfilmung

Darsteller: Shailene Woodley, Ansel Elgort, Willem Dafoe

Regie: Josh Boone

Kinostart: 12.06.14

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Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Girlpower ganz ohne Flitzebogen

Wenn es der Welt derzeit an etwas nicht mangelt, dann an Verfilmungen erfolgreicher Jugend-romane. Kaum ist die TRIBUTE VON PANEM-Fortsetzung aus den Kinos verschwunden, schickt sich mit DIE BESTIMMUNG eine weitere Adaption einer Teen-Romanreihe an, mindestens eine Trilogie zu werden, sicher mit kassenträchtig gesplittetem dritten Teil. Auch DAS SCHICKSAL IST EIN MIESER VERRÄTER ist die Umsetzung eines Teen-Bestsellers, allerdings muß sich die Heldin zum Glück weder zwischen einem Vampir und einem Werwolf entscheiden noch allein gegen ein menschenverachtendes System kämpfen. Nein, die 16jährige Hazel hat weit alltäglichere Sorgen, die allerdings nicht minder lebensbedrohlich sind.

Hazel leidet seit mehreren Jahren an Lymphdrüsenkrebs, der in ihre Lunge übergegangen ist und sie dazu zwingt, stets einen Sauerstofftank mit sich herumzutragen. Hazel definiert sich seit ihrer Diagnose überwiegend über ihre Krankheit und meidet den Kontakt zu Gleichaltrigen. Ihre Eltern überreden Hazel, an einer Therapiegruppe für jugendliche Krebspatienten teilzunehmen. Obwohl sich Hazel anfangs sträubt, findet sie dort verwandte Seelen. Besonders der einbeinige, lebensfrohe Gus hat es Hazel angetan, und der läßt mit seinen Avancen nicht locker. Aus Angst, Gus zu verletzen, will Hazel die mögliche Liebe in ihrem Leben aber nicht zulassen. Erst als Gus sich anschickt, Hazels größten Wunsch – eine Reise nach Amsterdam zu ihrem Lieblingsautor Peter van Houten – zu ermöglichen, taut Hazel langsam auf.

Was leicht hätte zum reinen Schmachtfetzen für Heranwachsende werden können, wird dank einer äußerst begabten Hauptdarstellerin und dem Mut, auch die weit weniger erbaulichen Passagen des Romans in den Film zu retten, zu einem durchaus facettenreichen Jugendmelodram. Natürlich gibt es zur Genüge Momente, die schamlos auf die Tränendrüse drücken und vom emotional Packenden direkt in den Kitsch abgleiten. Aber es gibt eben auch Willem Dafoe als Peter van Houten, an dessen düstere Auftritte sich der gemeine Gelegenheitszyniker klammern kann, der als Begleitung mit im Kinosaal sitzt und die Taschentücher reichen darf. Am Ende reicht es wohl nicht ganz, um zur LOVE STORY einer neuen Generation zu avancieren. Aber alles, was die Kids von einem weiteren mauen TWILIGHT-Aufguß fernhält, kann einem dieser Tage doch mehr als recht sein.

[ Paul Salisbury ] Paul mag vor allem Filme, die von einem Genre ausgehen und bei etwas Neuem ankommen. Dabei steht er vor allem auf Gangsterfilme, Western, Satire und Thriller, gern aus der Hand von Billy Wilder, Sam Peckinpah, Steven Soderbergh, Jim Jarmusch, den Coen-Brüdern oder Paul Thomas Anderson. Zu Pauls All-Time-Favs gehören DIE GLORREICHEN SIEBEN, TAXI DRIVER, ASPHALT COWBOY, SUNSET BOULEVARD, POINT BLANK ...