D/GB/Österreich 2021, 90 min
FSK 12
Verleih: Camino

Genre: Dokumentation

Regie: Franz Böhm

Kinostart: 14.10.21

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Dear Future Children

Nicht nur freitags

Dieser Film könnte ein Subgenre mit Namen „Pop Dok“ begründen. Denn er macht, ambitioniert in Bild und Ton, aus Protagonistinnen eine globale Generation, aus der sich wiederum, gleichsam weltweit, die Zielgruppe formiert. Drei junge Aktivistinnen um die 20: Rayen aus Chile, Hilda aus Uganda, Pepper aus Hongkong. Ihr großes Ziel ist eins. Es geht um eine Zukunft für alle und speziell für Junge und deren Kinder.

Fernab von Kurznachrichten wird hier der längere, aufmerksamere Blick aus Europa herausgerichtet. Hongkong war aus Anlaß der bislang jüngsten Unruhen etwas mehr im Fokus, Chile schon weit weniger, und „Fridays For Future“ aus Uganda ist wohl gänzlich unbekannt, es sei denn, man ist selbst Teil der Bewegung. Die drei Frauen sind bereits seit Jahren unterwegs für ihre Ziele. Hilda steht mit ihrem Schild allein auf Kampalas Straßen wie die afrikanische Greta. Fischt sie Plastik aus den Flüssen, sind es einige Menschen mehr. Pepper und Rayen haben sich in die Protestbewegung ihrer heimatlichen Volksmassen eingereiht, für sie ist es ein erbarmungsloser Kampf, der zivile Opfer kostet – Verletzte, Tote.

Franz Böhm arbeitet speziell in Hongkong und Chile mit brisant geschnittenen Sequenzen, die er vor Ort aufgenommen hat, und paart diese mit Archivmaterial. Hildas Umfeld kommt ruhiger daher, ganz auf ihre Person konzentriert. Sie ist es auch, die den wichtigsten und auch für Gleichaltrige wohl bewegendsten Teil des Films einleitet. Was bleibt von der Inspiration, wenn die Angst gewinnt? Was, wenn man scheitert?

DEAR FUTURE CHILDREN gehört an die Schulen. Dort können aus Interessierten aktive Gleichgesinnte werden.

[ Andreas Körner ]