Originaltitel: THE ADVENTURES OF SHARK BOY AND LAVA GIRL IN 3-D

USA 2005, 97 min
Verleih: Sony

Genre: Action

Darsteller: Taylor Lautner, Taylor Dooley, Cayden Boyd

Regie: Robert Rodriguez

Kinostart: 06.10.05

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Die Abenteuer von Shark Boy und Lava Girl

Knallbunte Non-Stop-Action in 3-D

Auf SIN CITY läßt Robert Rodriguez einen Familienfilm folgen, der auf der Idee seines Sohnes basiert und zusätzlich Anleihen bei verschiedenen Geschichten vom "Zauberer von Oz" bis hin zu "Harry Potter" nimmt: Die Hauptfiguren in diesem über weite Strecken in 3-D-gedrehten Spektakel sind die zwei Superhelden Shark Boy und Lava Girl sowie ihr tagträumender geistiger Urheber, der schüchterne und gehänselte Viertklässler Max. Als ein fieser Mitschüler - Bad Boy Linus - das Traumbuch mit Max’ zu Papier gebrachten Erfindungen stiehlt, erwachen die Superhelden zum Leben und erscheinen im Klassenzimmer, um Max zu ihrem Heimatplaneten Drool zu bringen. Er soll den Untergang ihrer Welt verhindern und mit ihnen gegen den gemeinen Minus und seinen Handlanger Mr. Electric antreten, die alle Träume der Welt verschwinden lassen wollen É

Rodriguez setzt auf seine Erfahrungen mit kindlicher Imagination, vertraut auf die ästhetische Wucht digitaler Traumlandschaften und inszenierte seinen Film als eine Kette abenteuerlicher Ereignisse. Wacker schlagen sich seine jugendlichen Hauptdarsteller in den vor Green Screen gedrehten Szenen, die erst später mit dreidimensionalen, computergenerierten Welten gefüllt wurden. Der Filmschnitt aber muß Regie und Protagonisten mehr als einmal aus schwierigen Situationen helfen, und die digitale Welt macht durch die Brillengläser aus Pappe und Plastik einen eher verwaschenen Eindruck, so daß die mittels Untertitel eingeblendete Aufforderung "Glasses off" während des Filmes gleichsam Erholungssequenzen für das Auge des Besuchers einleiten.

Schwieriger gestaltet sich die Erholung von den Dialogen zwischen neunmalklugen, langweiligen und coolen Kids sowie vom rasanten Tempo. Das junge Publikum mag sich an solchem nicht stören und wird von diesem actiongeladenen Abenteuer gefangen sein. Auch manch Erwachsener wird die eingestreuten psychologischen Referenzen des Regisseurs, wie die Materialisierung eines Gedankenstromes, amüsant finden und aus Knallbunt und Atemberaubend eine Botschaft filtern. "Du hast die Macht, Deine Träume Realität werden zu lassen". So könnte sie lauten. Aber ebenso: "Du hattest die Macht, den Film auszuwählen."

[ Jane Wegewitz ] Für Jane ist das Kino ein Ort der Ideen, ein Haus der Filmkunst, die in „Licht-Schrift“ von solchen schreibt. Früh lehrten sie dies Arbeiten von Georges Méliès, Friedrich W. Murnau, Marcel Duchamp und Man Ray, Henri-Georges Clouzot, Jean-Luc Godard, Sidney Lumet, Andrei A. Tarkowski, Ingmar Bergman, Sergio Leone, Rainer W. Fassbinder, Margarethe v. Trotta, Aki Kaurismäki und Helke Misselwitz. Letzte nachhaltige Kinoerlebnisse verdankt Jane Gus Van Sant, Jim Jarmusch, Jeff Nichols, Ulrich Seidl, James Benning, Béla Tarr, Volker Koepp, Hubert Sauper, Nikolaus Geyrhalter, Thierry Michel, Christian Petzold und Kim Ki-duk.