Originaltitel: GLITTER

USA 2001, 104 min
Verleih: Columbia

Genre: Drama, Musik

Darsteller: Mariah Carey, Eric Benet, Max Beesley, Da Brat

Regie: Vondie Curtis Hall

Kinostart: 15.11.01

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Glitter – Glanz eines Stars

Mariah wie es singt und lacht

Billie Frank ist die Tochter einer schwarzen Jazzsängerin und eines Weißen. Sie lebt bei ihrer Mutter, die ihr Geld mit kleinen Auftritten in Cafés und Clubs verdient. Da diese Einkünfte nicht für zwei reichen, und zu allem Überfluß auch noch ihr Haus eines Nachts abbrennt, entscheidet sich Billies Mutter, ihre geliebte Tochter in ein Heim zu geben, um sich irgendwie allein durchzuschlagen. So wächst Billie allein auf, hört nichts mehr von der Mutter, kann sie aber nicht vergessen. Als Jugendliche jobbt sie mit zwei Freundinnen als Tänzerin in einer Disco. Dort wird DJ Dice auf sie und ihre Stimme aufmerksam. Dice überredet die goldbezopfte Kleine, ein paar Lieder aufzunehmen. Diese werden prompt zu Hits, die beiden können ihr Glück gar nicht fassen, verlieben sich ineinander und ziehen zusammen.

Dice verschafft der schüchtern dreinschauenden Billie ohne große Anstrengungen einen Vertrag mit einer der größten Plattenfirmen New Yorks. Die Karriere geht von nun an steil bergauf, Billie wird zum Star und von allen bewundert und geliebt. Dice fühlt sich davon in den Hintergrund gedrängt, wird eifersüchtig auf alle, die sich nun um seine Geliebte tummeln. Der große Krach ist unumgänglich. Sie zieht aus. Beide vermissen sich eine Weile und erkennen schließlich, daß sie zusammen gehören. Doch da ist es schon zu spät...

Mariah Carey gibt hier ihr Leinwanddebüt und präsentiert ihre neue, gleichnamige LP. Weniger rosafarben als das Plakat, aber immer naiv lächelnd hüpft sie durch ihren Image-Film, von Regisseur Vondie Curtis Hall fast aller schauspielerischen Pflichten entbunden, lächelt in die Kamera und ist mäßig hübsch anzusehen. Das genügt natürlich nicht. So hat das Ganze, wenn überhaupt, nur Märchencharakter, mit viel oberflächlicher Tragik und zermürbendem Carey-Gesang. Nun ja, Mariah bleibt Mariah, da hilft gar nichts und ist es nur von Vorteil, daß der Rest der Besetzung ebenfalls eher blaß bleibt.

Wer Musik der 80er Jahre mag und schon einmal einen Bastei-Roman mit Rührung und Genuß gelesen hat, vielleicht sogar Mariah- Carey-Fan ist, wird sicher die eine oder andere Träne bemerken, die sich im Augenwinkel sammelt.

[ Benjamin Tillig ]