D 2021, 100 min
FSK 0
Verleih: Polyband

Genre: Dokumentation, Natur

Regie: Jan Haft

Kinostart: 15.07.21

Noch keine Bewertung

Heimat Natur

Gelbbauchunken und Waldschnepfen

„Unsere Natur, wie geht es ihr? Was hat sich zum Guten, was zum Schlechten verändert?“ Ja, das kann man auch mal im Kino fragen. Und auf Antwortsuche gehen. Quer durch Deutschland und mit Schauspieler Benno Fürmann als heimatkundigem Naturführer, der von der Tonspur her viel erklärt und gelegentlich mahnt.

Und ja: Man könnte dazu neigen, HEIMAT NATUR schnell als eine jener Dokus abzukanzeln, die sich als betuliche Identitätsstiftungsmaßnahmen im deutschen Kino ja seit Jahren einiger Beliebtheit erfreuen. Der Gleitflug über den Herbstwald mit besinnlicher Musik und sonorer Oberlehrerstimme, mit der Jan Heft (Buch, Text, Regie) seine HEIMAT NATUR-Exkursion beginnt, läßt da einiges fürchten.

Indes: Die Musik verklingt schnell und wird fortan nur sparsam und klug eingesetzt. An Fürmann als Lehrer gewöhnt man sich, Sätze wie „Die Alpen begrenzen Deutschland im Süden, sie sind ein erdgeschichtlich junges Gebirge“ oder „Die deutsche See, Heimatgefühl und Urlaubsziel“ inklusive. Und die Bilder von Bartgeier und Gelbbauchunke, vom Schlupf der Waldschnepfenküken und dem Streifen der Wölfe in der Kyritz-Ruppiner Heide dürfen schönste Wirkung entfalten.

Doch, da kommt Naturlust auf. Und wie über diese dann die Doku von der Borkenkäferplage zur Klimaerwärmung streift, um bei dem Gedanken „Vielleicht ist es an der Zeit, unsere Ziele zu überdenken“ zu landen, ist beste ökologische Bewußtseinsarbeit. Aber zur Abwechslung mal eine in didaktischer Unaufdringlichkeit.

[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.