Originaltitel: DRAGONFLY

USA 2002, 105 min
Verleih: Buena Vista

Genre: Mystery, Thriller

Darsteller: Kevin Costner, Kathy Bates, Joe Morton, Linda Hunt, Susanna Thompson

Regie: Tom Shadyac

Kinostart: 11.04.02

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Im Zeichen der Libelle

Wir sind alle eine Wolke – oder was?!

Emily Darrow hat nicht nur ein Faible für Libellen, sondern ist auch Ärztin der besonders aufopferungsvollen Art. Undank ist der Welten Lohn, und so verunglückt sie während einer Rettungsmission in Venezuela, was ihren Mann Joe in selbstgewählte Isolation treibt. Sechs Monate später wurde Emilys Leiche noch immer nicht geborgen, doch plötzlich sieht Joe überall ein seltsames Zeichen, und ehemalige Patienten seiner Frau ergehen sich in unglaublich mysteriösen Andeutungen á la: "Sie will dich treffen!" Ist das geliebte Eheweib etwa noch am Leben? Oder sendet sie Signale aus dem Nirwana? Joe begibt sich auf die Suche ...

Die Handlung scheint damit ausreichend wiedergegeben, doch was mag das bitte sein? Ein übersinnlicher Thriller? Während gelungene Vertreter dieses Genres wie THE SIXTH SENSE oder zuletzt THE OTHERS mittels Doppelbödigkeit Grusel erzeugen und durch ein fein gesponnenes Netz aus Emotionen packen, beschränkt sich vorliegendes Flachwerk auf wispernde Stimmen im Dunkel, in Eigeninitiative flackerndes Licht und (Höhepunkt!) den Amoklauf eines zerrupften Papageien. Der blanke Horror – für Leute unter 12.

Handelt es sich vielleicht um das Drama eines Mannes, der mit seiner Partnerin alles verliert? Dann hätte jemand Regisseur (uninspiriert), Drehbuchautor (schmeißt mit Worthülsen um sich) und Hauptdarsteller Kevin Costner (ausdrucksvoll wie ein Kühlschrank) verklickern sollen, daß der Mensch einen Tod stirbt, die Hinterbliebenen aber 1000. Hat man es mit einem Beitrag zum Thema "Der Tod ist nicht das Ende" zu tun? Die pseudo-intelligenten, im wahrsten Wortsinn erschöpfenden Dialoge bieten nichts wirklich Neues. Oder möchte der Film gar den hoffnungsvollen Glauben vermitteln, daß Liebe ewig währt? Das ansatzweise ergreifende Finale verpufft seiner Unglaubwürdigkeit wegen.

105 endlos lang(weilig)e Minuten, welche den Zuschauer trotzdem um den Schlaf bringen: Die gequälten Augen von Ben, dem Jungen im Krankenhaus, wird man so schnell nicht vergessen.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...