Originaltitel: TISDAGSKLUBBEN
S 2022, 102 min
FSK 12
Verleih: 24 Bilder
Genre: Romantik, Komödie
Darsteller: Marie Richardson, Peter Stormare, Carina M. Johansson
Regie: Annika Appelin
Kinostart: 12.09.24
Oh je, schon wieder was mit Essen und Kochen. Es scheint wirklich eines der absoluten Lieblingsthemen des europäischen Wohlstands-Wohlfühlkinos zu sein. Jetzt steuern auch die Schweden mit IMMER WIEDER DIENSTAG Einschlägiges bei. Knäckebröd und Köttbular werden dabei aber eher nicht serviert.
Denn Kochen ist eine Kunst. Sagt Meisterkoch Henrik, ein Star der internationalen Küche. Als solcher gibt der eher notgedrungen einen Kochkurs – dienstags eben. Und er ist entsprechend bärbeißig zu den motivierten Laien, die da vor ihm am Herd stehen und in Töpfen rühren. Karin etwa, die gerade ihren 40. Hochzeitstag hinter sich brachte. Und deren Ehe – um im Bild zu bleiben – inzwischen einem faden Eintopf ähnelt, gäriger Beigeschmack (der Gatte betrügt sie) inklusive. Karin hält mit kulinarischen Genüssen und den innovativen Möglichkeiten ihrer Verfeinerung dagegen. Henrik gefällt das. Und weil Liebe durch den Magen geht, kochen dann auch zwischen Karin und Henrik bald die Gefühle hoch.
Ernste Brandblasen seelischer Art verursacht das indes nie. Emotionales Überkochen gibt’s hier nicht. IMMER WIEDER DIENSTAG erzählt routiniert, aber auch aufmerksam. Kocht mit gut dosierter Gefühlswürze nach bewährtem Romantische-Komödie-Rezept. Da bekommt jeder Topf den passenden Deckel, sind Humor und Gefühl gut abgeschmeckt. Und dank der Könnerschaft skandinavischer Schauspielkunst fühlt sich das sogar auch mal wie echtes Leben an. Bleibt letztlich nur eine Warnung auszusprechen: Der Film macht ganz furchtbar hungrig.
[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.