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Juha

Er genießt inzwischen Kultstatus, dabei ist er gerade 41 Jahre jung: Finnlands Vorzeige-Regisseur Aki Kaurismäki. Nach dreijähriger Leinwand-Abstinenz ist der Meister nun mit einem neuen Werk präsent, welches mehrfach aud dem Rahmen fällt: Die Literaturverfilumg JUHA ist als Stummfilm konzipiert, in Schwarzweiß gedreht und lediglich von musikalischen Einspielungen begleitet. Ein skurril-melancholischer Film, liebenswert altmodisch in seinem Gewand und zeitlos in seinem Inhalt.

JUHA erzählt von der klassischen Dreieckskonstellation einer Frau, die zwischen zwei Männern steht. Da ist zum einen ihr Ehemann, zum anderen ein Fremder, der urplötzlich auftaucht, da er eine Wagenpanne hat und die Werkstatt des Paares ausfindig machen konnte. Doch schien die Panne lediglich als Vorwand zu dienen, die Ehefrau aus ihrer gewohnten Umgebung zu entreißen. Erst, als sie dagegen aufbegehrt, nimmt die tragische Geschichte die (erhoffte) Wendung.

Kaurismäki erzählt seine nur 78minütige Geschichte unspektakulär, betreibt stilistisch und formal Askese. Anssi Tikanmäki komponierte die Musik, die unaufdringlich begleitet und niemals im Vordergrund steht. An einigen wenigen Stellen erlaubt sich Kaurismäki, den Ton einfach hochzufahren, etwa das Schleifen eines Messers oder ein anfahrendes Auto hören zu lassen. Mit diesem Kunstgriff schafft er somit eine Art Zwitter zwischen Stumm- und Tonfilm - eine reizvolle, größtenteils gelungene Idee.

Finnland 1999, 78 min
Verleih: Pegasos

Genre: Stummfilm, Liebe

Darsteller: Sakari Kuosmanen, Kati Outinen, André Wilms

Regie: Aki Kaurismäki