Originaltitel: GONG FU

China/HK 2004, 99 min
Verleih: Sony

Genre: Komödie, Action, Fantasy

Darsteller: Stephen Chow, Lam tze Chung, Chan Kwok Kwan

Stab:
Regie: Stephen Chow
Drehbuch: Stephen Chow

Kinostart: 02.06.05

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Kung Fu Hustle

Er ist gekommen, um die andern Helden abzumelden

So ein Duell hat man noch nicht gesehen: Zwei blinde, seltsam gekleidete Männer stören die Nacht mit Klängen aus ihrem harfenähnlichen Instrument. Doch es sind messerscharfe Töne die durch die Dunkelheit sausen und ihre Gegner in servierfertige Scheiben zerhacken. Die Opfer dieser Attacke waren drei Kung-Fu-Meister - die Verteidiger der Schweinestallgasse, jenes heruntergekommenen Häuserblocks vor den Toren Shanghais, der sich gegen die brutale Axt-Gang zu wehren wagte. Nun ist guter Rat teuer. Noch ahnt niemand, daß der Taugenichts Sing die Schweinestallgasse gegen die Gangster verteidigen wird, am wenigsten er selbst. Schließlich hat er doch nach zahlreichen Rückschlägen beschlossen, hinterhältiger Gangster zu werden, und sucht nun mit seinem sehr, sehr dicken Kumpel Gu im Schlepptau nach einem geeigneten Opfer. Doch unausweichlich nimmt das Schicksal seinen Lauf, und ein Held wird denen beistehen, die Hilfe brauchen.

Das klingt fast nach Shakespeare, ist aber Slapstick mit schlagfertiger Kung-Fu-Technik, denn Sing, der Held wider Willen, wird uns anfangs als Versager vorgestellt. Die ungeahnten Kräfte schlummern ganz tief in ihm, und bis sie wach werden ist Zeit für schrägste Kinounterhaltung. Die Schweinestallgasse zum Beispiel wird regiert von einer biestigen Vermieterin, deren Grundoutfit - Nachthemd, Lockenwickler und Kippe im Mundwinkel - sie nicht davon abhält, mal eben in Schallgeschwindigkeit durch die Wüste zu tappeln und einen Attentäter zu vermöbeln. Der finale Bösewicht, auch "das Biest" genannt, ist ein netter älterer Herr mit Platte, Hornbrille und Badelatschen. Und die Axtgang - Typen mit Äxten und der Absicht, diese zu benutzen - läßt sich in einer Kampfpause zu einer Musicaleinlage hinreißen. Keine Angst, alles macht Sinn bei Stephen Chow, der schon in SHAOLIN KICKERS vermischte, was nicht zusammengehört, damals Fußball und Kung Fu. Diesmal versetzt er seine Action-Komödie in das Shanghai der 40er Jahre und füllt sie derart prall mit Gags, Martial Arts und genialen Spezialeffekten, daß sie sich regelmäßig in absolut unterhaltsamen Szenen Luft machen muß. Und damit alles seinen Gang geht, spielt er selbst die Hauptrolle. Spätestens, wenn er die gesamte Axt-Bande durch die Luft wirbelt wird auch klar, warum. Er will auch seinen Spaß, und den soll er haben, wenn er weiterhin so abgefahrenes Popcorn-Kino macht.

[ Roman Klink ]