Originaltitel: S.W.A.T.

USA 2003, 118 min
Verleih: Columbia

Genre: Action

Darsteller: Colin Farrell, Samuel L. Jackson, Michelle Rodriguez

Regie: Clark Johnson

Kinostart: 04.12.03

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S.W.A.T. – Die Spezialeinheit

Bloß nicht aufregen: sanfte Action

Ein flüchtiger Blick auf Hollywood läßt die Vermutung zu, daß man sich mit zunehmender Sorgfalt und Finanzkraft dem Recycling zugewendet hat. Ist doch löblich, daß man die ganzen ausgedienten Filme (sprich: älter als zehn Jahre oder nicht vom amerikanischen Kontinent) aufbereitet und den Zuschauer erneut erfreut, oder? Schauen wir uns doch mal so ein fertiges Recycling-Filmchen an: Da geht es um Jim Street. Wie der Name - sicher nur zufällig - vermuten läßt, ist er der nette Junge von der Straße und beim legendären S.W.A.T.-Team in L.A., der wahrscheinlich bestausgebildeten Polizeieinheit der Welt. Entführung, Anschläge, Extremfälle - wird es der Polizei zu brenzlig, holt man die S.W.A.T.

Bei einer Geiselnahme wird eine Zivilistin verletzt und verklagt Vater Staat auf Millionen. Während der Verantwortliche, Streets Partner Gamble, gefeuert wird, landet Street selbst beim Dienst in der Waffenkammer. Eines Tages tritt Dan "Hondo" Harrelson auf den Plan, um ein neues Team zusammenzustellen. Es gilt den Ruf der S.W.A.T. zu retten. Jim Street gehört zu den fünf Auserwählten, und nach erfolgreicher Ausbildung wartet auch schon der erste Einsatz. Peng!, schnell gelöst. Die Frau fürs Leben ist im Team gleich inklusive, noch besser. Doch als der französische Drogenboß Alex Mantel verhaftet wird und in die TV-Kameras hinein 100 Millionen Dollar verspricht für jeden, der ihn befreit, werden Spezialisten dringend gebraucht.

Leicht verdaulich für die junge Zielgruppe zeigt sich S.W.A.T. im Stil eines Computerspiels. Level für Level wird trainiert, geschossen, verfolgt. Level 3: Terroristenbefreiung verhindern, Level 12: Flugzeug auf der Brücke landen - das mag übersichtlich sein, die Spannung bleibt jedoch auf der Strecke. Und von "Special Weapons And Tactics" ist beileibe nichts zu spüren.

Wie bei guten Recyclingverfahren üblich, ist das Produkt auf höchstem Qualitätsniveau, glatt und windschnittig. Ebenso typisch ist jedoch, daß man von den ursprünglichen Rohstoffen nichts mehr wahrnimmt, alles ergibt eine homogene Masse und bleibt irgendwie unspektakulär. Aber Drehbuchautor David Ayer war mal Sonartechniker auf einem Nuklear-U-Boot. Das freut uns wirklich.

[ Roman Klink ]