Originaltitel: THE ITALIAN JOB

USA 2003, 117 min
Verleih: Concorde

Genre: Action, Gangster

Darsteller: Mark Wahlberg, Charlize Theron, Edward Norton, Jason Statham, Donald Sutherland

Regie: F. Gary Gray

Kinostart: 13.11.03

Noch keine Bewertung

The Italian Job – Jagd auf Millionen

Zurück in die Zukunft des Actionfilms

Sein Name ist Croker, Charlie Croker. Er ist ein kriminelles Superhirn, bereit für die größten Herausforderungen. Der neueste Plan: einen schwer bewachten Tresor in Venedig um lächerliche 35 Millionen Dollar erleichtern. Kein großes Ding für Charlie, er zieht mit ein paar Kumpanen diesen Coup durch, läßt die Carabinieri alt aussehen und wähnt sich im Ruhestand. Doch auf jedem Schiff gibt’s ein paar Ratten – Komplize Jack entpuppt sich als solche, schnappt die Beute und meuchelt Charlies Mentor John. Die Anderen entkommen nur knapp.

Zwölf Monate später. Charlie hat Johns Tochter Stella, eine begnadete Safeknackerin, ins Team geholt, weiß um Jacks aktuellen Aufenthaltsort und möchte die Kohle gern zurück. Dazu müßte er zwar an diversen Alarmanlagen, Wachmännern, Bluthunden etc. vorbei in die Verräter-Villa, aber natürlich braucht Charlie dafür bloß ein wenig Hightech-Spielzeug, ein Auto und eine vorzugsweise schöne junge Frau. Alles vorhanden, also startet der Feldzug. Allerdings ist Jack ebenfalls mit nicht wenigen Wassern gewaschen, und überdies wird die Mafia langsam hellhörig.

Hat man die erste Viertelstunde gesehen, möchte man angesichts der scheinbar altbekannten "Held wird von Partner betrogen, schwört Rache und metzelt bis zum Showdown reihenweise böse Buben nieder"-Story schon fast abwinken. Das wäre jedoch vorschnell, denn Regisseur Gray schraubt den Gewaltpegel überraschend stark herab, offeriert neben ausgefeilten Actionsequenzen vorrangig von sichtbar spielfreudigen Darstellern verkörperte, untypisch differenziert gezeichnete Figuren sowie amüsante Dialoge. Anstatt aktuell scheinbar standardisierter Leichenberge und zwingend notwendiger Baller-Orgien gibt’s eben technische Gimmicks (wenn auch eher auf Niveau des frühen James Bond) und ironische Schlagabtausche zwischen den Protagonisten; angenehm entspannt und lässig ist das Ganze in jeder Sekunde.

So macht man großes Kino! Dieses nie verbissen ernst gemeinte, irgendwie altmodische Katz-und-Maus-Spiel bereichert das Genre um eigentümliches Retro-Feeling und bringt dabei mörderisch Spaß.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...